Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat im vergangenen Jahr so viel Geld verdient wie nie zuvor in der bald 40-jährigen Firmengeschichte. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 4,2 Prozent auf 275,9 Millionen Euro, der Jahresüberschuss sogar um 8,1 Prozent auf 184,8 Millionen Euro, teilte der Strukturvertrieb aus Frankfurt mit. Auch die Umsatzerlöse legten um 6,7 Prozent auf fast 1,2 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Kunden stieg um 1,7 Prozent auf rund sechs Millionen.

Mit Blick auf diese Zahlen mangelt es Firmengründer und Vorstandschef Reinfried Pohl nicht an Selbstbewusstsein. „Dieser herausragende Geschäftserfolg, noch dazu in einem insgesamt recht schwierigen Marktumfeld, unterstreicht erneut die hohe Leistungskraft der DVAG“, sagte der Firmenpatriarch, der in wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feiert. „Sie ist mit großem Abstand die Nummer eins der eigenständigen Finanzvertriebe in Deutschland und wird es mit Sicherheit auch zukünftig bleiben.“

DVAG sorgt für 92 Prozent des Generali-Neugeschäfts
Das Neugeschäft kann sich in der Tat sehen lassen. Die knapp 37.000 Vermögensberater sammelten mit Versicherungen insgesamt 1,2 Milliarden Euro neue Beiträge ein, ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr. Bei Investmentfonds und fondsgebundenen Lebensversicherungen erhöhte sich die Summe um 8,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Zudem vermittelten die Finanzberater  
Baufinanzierungen für 2,3 Milliarden Euro, 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein deutliches Minus gab es nur im Lebensversicherungsgeschäft: Die 2012 vermittelte Versicherungssumme sank um 6,3 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Das Bauspar-Neugeschäft erreichte zwar stolze zwei Milliarden Euro, im Vorjahr hatte Pohls Mannschaft jedoch noch 2,1 Milliarden Euro eingesammelt.

Die DVAG fährt seit Anbeginn gut damit, einfache Finanzprodukte an jeden zu verkaufen, der sie nachfragt. Von angeblichen Renditewundern des grauen Kapitalmarkts ließ Pohl immer die Finger. Bezahlt gemacht hat sich auch, dass sich die DVAG nie auf einzelne Zielgruppen konzentriert hat.

Anders als die meisten Konkurrenten legt die DVAG auch keinen Wert auf eine breite Produktpalette, sondern arbeitet mit wenigen, ausgewählten Partnern zusammen. Für diese ist sie im Laufe der Jahre extrem wichtig geworden: Für den Generali-Konzern in Deutschland steuert die DVAG inzwischen 92,1 Prozent des Neugeschäfts bei. Für die DWS sind die Vertreter der wichtigste Vertriebskanal außerhalb des Deutsche-Bank-Filialnetzes. Ende 2012 stammten 5,6 Prozent des gesamten DWS-Bestandes von DVAG-Kunden. (bm)

Konzernkennzahlen Geschäftsjahr 2012
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