Nachdem das Bank Austria Finanzservice (BAF) im vergangenen Jahr – sehr zur Überraschung der Marktteilnehmer – die Wertpapierkonzession aufgegeben hat, wurde das verbliebene Finanzierungsgeschäft in die Unicredit Bank Austria integriert. Dort wird es weiterhin vom ehemaligen BAF-Geschäftsführer und jetzigen Head of Sales Partner Channel, Siegfried Prietl, betreut. 

Laut Prietl hatte dieser Schritt keine Auswirkungen auf die Kooperationen im Finanzierungsbereich. "Sieht man sich die Zahlen der Nationalbank an, so lag das jährliche Neugeschäft im Bereich der Hypothekarkredite in den vergangenen Jahren im Schnitt bei zirka 22 Milliarden Euro. Im Vorjahr gab es dann einen massiven Einbruch von 55 Prozent. Wir konnten unseren Anteil am Kuchen in dieser schwierigen Phase um 20 Prozent steigern. Dies spiegelt sich auch im Bereich der Kooperationspartner wider: Hier konnten wir im Jahresvergleich 2023 auf 2024 unseren Marktanteil von 80 auf 84 Prozent steigern." Dementsprechend arbeiten 84 Prozent der aktiven Gewerbescheininhaber im Bereich der Kreditvermittlung mit der Unicredit Bank Austria zusammen.

Know-how-Transfer
Die Überführung des Kreditgeschäfts von der BAF zur Bank Austria war aus Prietls Sicht somit die richtige Entscheidung. "Wir können nun auch das Know-how der Experten im Bereich Mobile Banking oder auch aus dem Digitalisierungsteam für uns nutzen. Dadurch können wir die Entwicklungen deutlich beschleunigen. Zum Beispiel muss die Unterschrift eines Bau- und Wohnkreditvertrags nicht mehr in einer Filiale stattfinden, wo man einen Termin braucht und extra hinfahren muss, sondern kann nun über die Mobile-Banking-App durchgeführt werden. Über die App kommen wir so auch unserem Hauptziel näher: die gesamte Abwicklung von der Unterschrift bis zur Überweisung innerhalb von fünf Tagen zu bewerkstelligen."

Hinsichtlich der am Markt unbeliebten KIM-Regeln zeigt sich Prietl realistisch und meint trotz der aktuellen Lockerung im Bereich des Ausnahmekontingents: "Wir glauben insgesamt nicht daran, dass die KIM-Verordnung ganz verschwinden wird." (gp)


Das gesamte Interview lesen Sie in FONDS professionell-Ausgabe 2/2024 ab Seite 186 oder nach Anmeldung hier im E-Magazin