Die Fondsgesellschaft Fidelity baut ein Team auf, das den Einstieg in den Verkauf von börsengehandelten Indexfonds (ETFs) vorbereiten soll. "Wir haben das große Wachstum von ETFs beobachtet und die Vorzüge erkannt, die diese Vehikel Anlegern bieten können", bestätigte ein Sprecher dem Branchendienst "Citywire" die Pläne. Fidelity reagiere auch auf die wachsende Nachfrage unter den Kunden nach den Indexfolgern.

Das Passiv-Team wird von Nick King geleitet, der vergangenen Sommer vom weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock zu Fidelity gewechselt war. Erst kürzlich hatten die US-Fondsgesellschaften Franklin Templeton sowie Legg Mason den Einstieg ins ETF-Segment bekanntgegeben. Traditionelle Asset Manager geraten durch die passive, günstige Konkurrenz zunehmend unter Druck. An den Mittelzuflüssen in die Fondsbranche hatten in den vergangenen Jahren ETFs einen wachsenden Anteil (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Sollte jeder große Asset Manager auch ETFs anbieten?").

Drei Größen beherrschen den Markt
Immer mehr Anbieter drängen in den florierenden Markt. Doch das Gros der Mittelzuflüsse in Europa entfällt nicht auf die Newcomer, sondern nach wie vor auf die etablierten Platzhirsche wie die Blackrock-Tochter iShares, die Deutsche-Bank-Tochter DB X-Trackers sowie Lyxor. Auf diese drei entfielen 2015 fast 70 Prozent der Nettomittelzuflüsse in Europa in Höhe von 71,2 Milliarden Euro. Dies geht aus den Zahlen des Datenanbieters Thomson Reuters hervor. Demnach liegt in ETFs ein Vermögen von 449,3 Milliarden Euro. Die zehn ETFs mit den höchsten Zuflüssen zogen fast 30 Prozent des Neugelds auf sich. (ert)