Die SEC rüstet auf gegen Greenwashing. Eine eigene Taskforce der US-Börsenaufsicht soll Finanzfirmen auf die Spur kommen, die sich "grüner" geben, als sie sind. Wie das "Handelsblatt" berichtet, wurde das Sonderkommando bereits im März ins Leben gerufen. Es soll eng mit Whistleblowern zusammenarbeiten – wohl auch mit Desiree Fixler, der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin der DWS, die der Deutsche-Bank-Tochter vorwirft, in Sachen ESG systematisch mehr versprochen zu haben, als sie halten konnte. "ESG ist ein sehr heißes Thema für die SEC. Offenbar kommt der DWS-Fall da genau zur richtigen Zeit", zitiert das "Handelsblatt" den Whistleblower-Anwalt Jordan Thomas von der Kanzlei Labaton Sucharow.

SEC-Chef Gary Gensler gilt als Freund von firmeninternen Tippgebern und hatte Ende Juli erklärt, deren Position weiter stärken zu wollen. Sei 2008 gibt es ein eigenes Whistleblower-Büro innerhalb der Börsenaufsicht. Laut Thomas hat die Einrichtung dieses Büros in Amerikas Konzernen zu einem Umdenken geführt. "Unternehmen überlegen sich genauer, wie sie mit Vorwürfen von Hinweisgebern umgehen", sagt er. "Nicht zwingend, weil Unternehmen das Richtige tun wollten, sondern weil sie wissen, dass es teuer und unangenehm werden kann, wenn sie Whistleblower ignorieren." Die DWS bekommt das dieser Tage zu spüren. Fixler hat der SEC auch Dokumente vorgelegt. Das könnte dazu führen, dass der Fall höhere Priorität bekommt und mehr Mitarbeiter darauf angesetzt werden, sagt Thomas. (fp)