Goldminenbetreiber laufen zunehmend Gefahr, dass ihre Aktien von Profianlegern gemieden werden. Davor warnt ausgerechnet Evy Hambro, Manager des Blackrock World Gold Fund, mit 4,6 Milliarden Euro Volumen der größte Goldminenaktienfonds am Markt. Sein Gedankengang: Im Zuge der Ausrichtung auf eine nachhaltige Geldanlage falle es Pensionskassen und Versicherern zunehmend schwer, die Umweltfolgen des Goldabbaus ihren Geldgebern gegenüber zu rechtfertigen.

"Bei Metallen wie Kupfer oder Nickel, die für die Energiewende benötigt werden, erschließt sich die Notwendigkeit, riesige Löcher in die Erde zu reißen", sagte Hambro der Wirtschaftszeitung "Financial Times" zufolge unlängst auf einer Fachkonferenz in London. Bei Gold sei dies weniger einleuchtend. "Bei Rohstoffen, die keine so große Rolle für die Energiewende spielen, fällt die Rechtfertigung schwer, warum überhaupt mit dem Schürfen begonnen werden sollte", erläuterte Hambro.

Als Barren in Tresoren
Nur ein relativ geringer Teil des geförderten Goldes werde für industrielle Zwecke verarbeitet, führt der Goldaktien-Fondsmanager aus. Abgesehen von der Verwendung für Schmuck lande ein erheblicher Teil des mühsam aus der Erde gewonnenen Edelmetalls letztendlich als Barren in Tresoren – also praktisch auch wieder unter der Erde.

Angesichts der zunehmenden Ausrichtung der Investmentwelt auf ökologische und soziale Aspekte  würden aber viele Anleger die Frage aufwerfen, ob die Förderung von bestimmten Rohstoffen wirklich notwendig ist und wie dies vonstatten gehe, argumentiert Hambro. Gleichwohl betont der Blackrock-Starmanager: "Gold war über viele Tausend Jahre ein Wertgegenstand. Ich denke, dies wird es auch noch eine für lange Zeit sein." (ert)