Amerikanische Aktien sind keine Schnäppchen mehr. Im Gegenteil, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17 sind sie mittlerweile vergleichsweise teuer. Und das Aufwärtspotenzial des Marktes scheint begrenzt: Die Unternehmensgewinne in den USA dürften im laufenden Jahr nicht so stark steigen wie von vielen Analysten erwartet, schätzt Till Christian Budelmann, Leiter des Fondsmanagements bei der Berenberg Bank. Er rechnet mit Ertragszuwächsen von zwei bis vier Prozent – im Gegensatz zu Wall-Street-Analysten, die von sieben bis acht Prozent ausgehen.

In den kommenden Monaten sollten deshalb günstige und wertstabile Aktien besonders gut abschneiden, so der Anlageexperte. Er hat in seinem Fonds jetzt hochkapitalisierte Value-Aktien übergewichtet, vor allem Titel aus dem Finanzsektor. Im vergangenen Jahr sah es noch anders aus: Aktien mit niedrigem KGV und hohen Dividendenrenditen hinkten dem Markt hinterher. Das dürfte sich nun ändern, sagt Budelmann.

US-Wirtschaft wächst weiter
Insgesamt bescheinigt der Berenberg-Experte der US-Wirtschaft gute Aussichten für das laufende Jahr. Die Konjunktur dürfte 2016 um 2,3 Prozent wachsen, die Arbeitslosenquote auf 4,8 Prozent zurückgehen, trotz der Turbulenzen im Energierohstoffsektor. Die US-Notenbank wird den Leitzins in den kommenden Monaten dreimal um jeweils 0,25 Prozentpunkte anheben, sagt Budelmann. "In diesem Umfeld dürfte es sich auszahlen, auf fundamental unterbewertete Aktien zu setzen, die sich in schwankungsanfälligen Märkten überdurchschnittlich stabil zeigen." (fp)