Die Luxemburger Finanzaufsicht CSSF hat keine Hinweise darauf gefunden, dass sich Fondsmanager im großen Stil einfach nur an ihrem Vergleichsindex entlanghangeln, anstatt eine eigene Titelauswahl zu treffen. Abgesehen von einem einzigen Fall hat die Behörde keine sogenannten Indexschmuser unter den im Großherzogtum registrierten UCITS-Vehikeln gefunden. Der Ausreißer werde noch genauer untersucht, teilte die CSSF mit. Um welchen Fonds beziehungsweise Anbieter es sich handelt, verrieten die Aufseher aber nicht.

Die Europäische Finanzmarktaufsicht ESMA hatte Anfang 2016 eine Untersuchung veröffentlicht, wonach zwischen fünf und 15 Prozent der europäischen Fondsmanager nicht wirklich aktives Management betreiben, sondern zum Großteil einfach nur ihr Referenzbarometer nachbilden. Die Kontrolleure forderten daraufhin die nationalen Behörden auf, das Phänomen des "Closet Indexing" genauer zu untersuchen.

Mehr Transparenz gefordert
Dem sind nach und nach die Aufseher gefolgt. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte keine Hinweise auf Index-Schmuserei im großen Stil gefunden. Zwar waren die Prüfer auf vereinzelte Verdachtsfälle gestoßen, die betroffenen Gesellschaften konnten dies jedoch auf Nachfrage erklären. Daher hat die Behörde mehr Transparenz vonseiten der Finanzbranche angemahnt. Die Anbieter sollten besser erklären, welche Leistungen ihre Produkte konkret erbringen sollen. Zu dem gleichen Ergebnis kommt nun auch die CSSF.

Die schwedischen Aufseher wiederum hatten die Namen von mehr als einem Dutzend Fondsgesellschaften genannt, die möglicherweise Indexschmuser im Sortiment haben. Allerdings schränkten die Schweden ein, dass es keine klare Definition für "Closet Tracking" gebe. Sie wollten die Fonds daher auch nicht offiziell so bezeichnen. (ert)