Die Mehrheit der Deutschen (53%) investiert nicht aktiv in Finanzprodukte – ein großes, unerschlossenes Segment für die Branche. Das ergab die aktuelle Studie "So investieren die Deutschen", die das lettische, aber auch in Deutschland tätige Anlageportal Mintos in Zusammenarbeit mit dem Londoner Marktforschungsunternehmen Censuswide erstellte und dafür 2.000 Teilnehmer befragte. Denn die Studie zeigt weiter auf, dass ein beträchtlicher Anteil (35%) der Nicht-Investoren plant, in Zukunft mit der Geldanlage zu beginnen.

Zu den Hemmnissen für Investitionen zählen fehlende Mittel (52%) und die Angst, Geld zu verlieren (31%). Altersvorsorge (47%) und Sparen für Reisen (30%) sind hingegen die Hauptmotive für Investitionen. Deutsche Aktien (35%) und ETFs (31%) sind die bevorzugten Anlagemöglichkeiten, wobei 26 Prozent der Befragten Investmentbeträge zwischen 1.000 und 4.999 Euro in Betracht ziehen. Gerade das letztgenannte Ergebnis könnten die Produktanbieter nutzen. "Mehrere Motivationsfaktoren könnten Nicht-Investoren ansprechen, bestätigt die Umfrage: etwa die Möglichkeit, kleinere Beträge zu investieren", sagt Martins Sulte, Chef und Mitgründer von Mintos. Hinzu komme der Wissenserwerb über Investments.

Keine ausreichende Finanzbildung in Deutschland
Ein interessantes Ergebnis der Umfrage sei nämlich die wahrgenommene Lücke in der Finanzbildung: 69 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das deutsche Bildungssystem keine ausreichende Finanzbildung vermittelt, und 64 Prozent halten die Finanzbildung, die sie von ihren Eltern erhalten haben, für unzureichend. "Unsere Studienergebnisse zeigen, dass es ein breites Segment von Menschen gibt, die von Bildungsinitiativen und -programmen profitieren könnten, die darauf abzielen, das Finanzwissen zu fördern und informierte Investitionsentscheidungen zu unterstützen", kommentiert Sulte. (fp)