Das Wachstum von sogenannten Smart-Beta-Produkten könnte auf Kosten der herkömmlichen Fondsmanager gehen, warnt das angelsächsische Analysehaus Cerulli Associates. Angesichts des zunehmenden Interesses an den neuen, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) werde es traditionellen Asset Managern schon in naher Zukunft sichtlich schwerer fallen, Anleger von den Vorzügen ihres aktiven Fondsmanagements zu überzeugen und Geldgebern diesen Mehrwert auch gebührend in Rechnung stellen zu können. 

"Smart oder Strategic Beta ist so etwas wie die neutrale Zone zwischen dem aktiven und dem passiven Spektrum – man kann es als Hybridansatz bezeichnen", sagt Jennifer Muzerall, stellvertretende Direktorin bei Cerulli Associates. "Die Entwicklung der Smart-Beta-Strategien setzt die Messlatte für aktive Manager, Mehrrenditen zu erzielen, immer höher."

Platzhirsche in Gefahr
Zwar steigen zunehmend Anbieter aus dem aktiven Lager in das Geschäft mit ETFs ein (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch). "Doch sie fürchten dabei, dass sie ihr traditionelles Geschäft kannibalisieren", so Muzerall. Auf der anderen Seite würden ETF-Anbieter Strategic-Beta-Konzepte als Gelegenheit sehen, ausgeklügeltere und teurere Produkte anzubieten. Das Wachstum von Smart Beta könne daher eher für herkömmliche Fondsanbieter zu einer Bedrohung für das Wachstum werden. (ert)