Die Mittelzuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs), die einen aktiven Managementansatz verfolgen, sind in Europa im zweiten Quartal 2024 auf 3,55 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das ist ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres, als unter dem Strich 2,34 Milliarden Dollar in aktive ETFs flossen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Plattform Han-ETF.

"Dieses explosionsartige Wachstum aktiver ETFs wurde von neuen Marktteilnehmern wie Ark Invest und Harbor Capital Advisors begleitet und vorangetrieben", heißt es in einer Mitteilung zu der Auswertung. Die US-Investmentgesellschaft Ark Invest der durchaus nicht unumstrittenen Starinvestorin Cathie Wood hatte 2023 den europäischen Anbieter Rize-ETF übernommen.

Bruchteil des ETF-Volumens
Allerdings fußt die Steigerung aktiver ETFs auf einer vergleichsweise niedrigen Basis. Der gesamte europäische ETF-Markt sammelte allein im zweiten Quartal mehr als 62 Milliarden Dollar ein. Auf aktive ETFs entfällt auch nur ein Bruchteil des verwalteten Vermögens. Sie machen mit fast 41 Milliarden Dollar gerade einmal zwei Prozent des ETF-Gesamtvolumens von fast zwei Billionen Dollar aus. In den USA haben aktive ETFs bereits einen größeren Anteil am Gesamtmarkt erreicht.

Manche Branchenbeobachter gehen davon aus, dass der fulminante Aufstieg aktiver ETFs in den USA auch nach Europa überschwappen wird. Andere Kenner verweisen wiederum darauf, dass die Voraussetzungen im europäischen Markt anders sind und aktive ETFs nicht so stark an Fahrt gewinnen werden wie in Nordamerika. Mittelabzüge erlitten im Jahresverlauf in Europa wiederum börsengehandelte Produkte (ETPs) auf Kryptowährungen sowie Rohstoffe (ETCs), zeigt der Report von Han-ETF. (ert)