Kaum ein Thema wird so emotional diskutiert wie Bildung. Bildungsreform, Weiterbildung und Allgemeinbildung beschäftigen unsere Gesellschaft bereits seit Generationen. Aufgrund des raschen technologischen Wandels und des steigenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung nimmt lebenslanges Lernen eine zentrale Rolle ein – und zwar für alle Generationen. Denn Weiterbildung kann nicht nur die individuelle Beschäftigungsfähigkeit erhalten und verbessern, auch der Wissenstransfer zwischen den Generationen wird dadurch gefördert.

Doch es fehlen den Kindern und Jugendlichen von heute grundlegendes Wissen und Qualifikationen, die man im Berufsleben braucht. Unser Bildungssystem legt derzeit zu wenig Wert darauf, Schülern alltagstaugliches Wissen wie beispielsweise zum Thema Versicherung und Vorsorge zu vermitteln. Der 16. Informationstag der Wiener Versicherungsmakler widmete sich daher der Frage, wie die Zukunft von Bildung aussieht und was die einzelnen Generationen voneinander lernen können.

Versichern wieder "smart" machen
"Wir reden seit Jahrzehnten über Allgemeinbildung – dabei sollten wir schon längst von Überlebensbildung sprechen. Es genügt nicht, dass die Versicherungswirtschaft immer innovativere Produkte gestaltet und individuell auf die Bedürfnisse der Kundengruppen eingeht. Oder können wir das Rad noch ein wenig runder machen? Wichtig ist, Kinder und Jugendliche bereits in den Schulen für Versicherungsschutz und private Vorsorge zu sensibilisieren. In den letzten Jahren haben wir es allerdings geschafft, das Thema Versicherung für die junge Generation unattraktiv zu machen. Sowohl als Dienstleister wie auch als Arbeitgeber. Die Frage, die wir uns deshalb stellen müssen: Wie machen wir Versichern für die kommenden Generationen wieder 'smart' ?", betonte Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. 

"Generation Z"
In seinem Vortrag erläuterte der Arbeitsforscher Prof. Dr. Christian Scholz, warum die Generation Z extrem realistisch ist und sie lieber heute 100 Euro ausgibt, als in 30 Jahren 105 Euro nicht zu haben. Junge Menschen informieren sich vorwiegend im Netz, brauchen Struktur und Sicherheit, suchen aber auch sogenannte "Kuratoren". Das sind reale Menschen, die ihnen bei den vielen großen und kleinen Entscheidungen des Lebens helfen.

Diese Kuratoren verbinden persönliche Vertrauenswürdigkeit mit fachlicher Expertise – und: sie gehören meist der jüngeren Generation an. Ob man diesen Kuratoren auf YouTube folgt oder ob man sie auf Events trifft, bleibt dabei gleichgültig.

Im nachfolgenden Gespräch mit Peter Thirring (Generaldirektor der Donau Versicherung) und Werner Panhauser (Vorstand der Helvetia Versicherungen) kamen die Experten überein, dass es nicht mehr genügt, jede Information im Netz verfügbar zu machen. Die Botschaft muss auch leicht verständlich sein. Für die Versicherungsbranche bedeutet das, die Ansprüche der jungen Generation besser verstehen zu lernen und richtig darauf zu reagieren. 

Aufnahme von Finanzwissen in unser Schulsystem
Bildung hat seit jeher eine Multiplikatorwirkung. Sowohl hinsichtlich der Beschäftigungsaussichten als auch in Bezug auf den gesellschaftlichen Status. Wenn wir heute von Bildung sprechen, geht es meist um Wissen oder das Schulsystem. "Schule sollte aber in erster Linie neugierig auf das Leben machen", bekräftigte Bestsellerautor und Lehrer Niki Glattauer im Interview mit dem Moderator des Abends, Tarek Leitner.

Denn Bildung ist mehr als nur faktenbasiertes Wissen, wovon Kinder und Jugendliche ohnehin genug haben. Was ihnen fehlt, ist die entsprechende Erfahrung, um Inhalte zu bewerten und aus dem breiten Informationsangebot das Wesentliche herauszufiltern. Die Aufnahme von Finanzwissen in unser Schulsystem wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Im Anschluss las Niki Glattauer aus seinem Buch "Best of Schule" und beleuchtete dabei mit viel Galgenhumor die Diskussion zum österreichischen Schulsystem.  

Hammurabi Preises
Ein besonderes Highlight des Informationstages war, wie jedes Jahr, die Verleihung der begehrten Auszeichnung der Branche, des Hammurabi Preises. Über die Siegerstatue aus Bronze, die von Fachgruppenobmann-Stv. Wilhelm Hemerka übergeben wurde, freute sich heuer Stefanie Gusenleitner, die für ihre Einreichung "Die vorvertragliche Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers" zusätzlich 2.000 Euro Preisgeld erhält. Die Arbeit widmet sich unter anderem der Frage, welche Konsequenzen bei verschuldeter oder unverschuldeter Anzeigepflichtverletzung entstehen können.

Die Einreichungen von Felix Kernbichler (Vertragsschutz in der Insolvenz) und Maximilian Feldmann, (Der Nutzen von Dienstleistungsmarketing zur Imageverbesserung von österreichischen Banken im Business-to-Customer Bereich) wurden mit je 1.000 Euro prämiert. 

Smartester Versicherungsmakler Wiens ist eine Frau
"Wer begleitet Sie richtig versichert in die Zukunft"? "Wer ist immer mit Rat und Tat für Sie da und unterstützt Sie in allen Lebenslagen"? Mit diesen Fragen suchten die Wiener Versicherungsmakler den smartesten Versicherungsmakler des Jahres 2017. Zahlreiche Wiener haben abgestimmt und eine Versicherungsmaklerin ging als klare Wahlsiegerin hervor. Isabella Kainz-Duchek ist die smarteste Versicherungsmaklerin Wiens und wurde ebenfalls im Rahmen des Informationstages in den Sofiensälen ausgezeichnet. (gp)