Der US-Bundesstaat Florida will zwei Milliarden Dollar vom Asset-Management-Riesen Blackrock abziehen. Als Grund verweist die republikanische Führung darauf, dass der Fondsanbieter verstärkt einen Fokus auf nachhaltiges Investieren lege. "Floridas Finanzministerium trennt sich von Blackrock, weil das Unternehmen offen erklärt hat, dass es andere Ziele als die Erwirtschaftung von Renditen verfolgt", sagte der Finanzchef des Staates, Jimmy Patronis, der Wirtschaftszeitung "Financial Times" zufolge. "Es gibt keinen Mangel an Unternehmen, die in unserem Namen investieren, also wird Florida seine Geschäfte woanders hin verlagern."

Damit folgt der Südstaat dem Beispiel anderer US-Bundesstaaten unter Führung der republikanischen Partei, die ebenfalls angekündigt haben, Geld von Blackrock abzuziehen. So wollen Missouri, Louisiana und Texas das Geschäft mit dem New Yorker Vermögensverwalter beenden. Die Regierung von Texas etwa warf dem von Larry Fink gegründeten Asset Manager vor, die Ölindustrie zu "boykottieren". Texas ist der größte Erdöl- und Erdgasproduzent der Vereinigten Staaten.

"Gute Renditen für Florida erzielt"
Die Entscheidung Floridas kam für den Fondsriesen offenbar unerwartet. "Wir sind überrascht von der Entscheidung des Finanzministers von Florida angesichts der guten Renditen, die Blackrock für Florida erzielt hat", teilte das Unternehmen der "FT" zufolge mit. Niemand aus dem Finanzministerium Floridas habe Bedenken über die Leistung von Blackrock geäußert. "Wir sind beunruhigt über den aufkommenden Trend zu politischen Initiativen wie dieser."

Blackrock verwaltet weltweit rund acht Billionen Dollar. Mit Florida zusammen ziehen US-Bundesstaaten aber gerade einmal drei Milliarden Dollar ab. Allerdings hat sich bereits eine Reihe von anderen, republikanisch regierten Bundesstaaten gegen die Berücksichtigung von ESG-Faktoren ausgesprochen (lesen Sie auch den Kommentar zu Blackrocks grünem Dilemma). Diese Anti-ESG-Kampagne der US-Republikaner richtet sich nicht nur gegen Blackrock. Auch Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan Chase, Morgan Stanley oder Citigroup gerieten bereits ins Visier von Politikern. (ert)