In Italien arbeiten Rettungskräfte weiter an der Suche beziehungsweise Bergung von Personen, die seit dem Untergang der Bayesian am Montag (19.8.) als vermisst gelten. Die Luxusyacht kenterte um fünf Uhr morgens durch einen Wirbelsturm. Es sollen 22 Menschen an Bord gewesen sein. Fünf Tote konnten bisher geborgen werden. Namen gab die italienische Küstenbehörde vorerst nicht bekannt. 15 Personen konnten sich laut den Angaben retten.

Unter den Vermissten befinden sich mehrere prominente Personen. Neben dem Technologie-Unternehmer Mike Lynch waren nach Berichten der italienischen Küstenwache und diverser Medien auch Jonathan Bloomer, Chef von Morgan Stanley International, an Bord sowie Chris Morvillo, Anwalt der internationalen Top-Kanzlei Clifford Chance. Zu den Vermissten zählen auch Angehörige von Bloomer und Morvillo. Lynchs Ehefrau Angela Bacares konnte sich laut Meldungen retten.

Tech-Tycoon
Michael Lynch hatte 2012 sein auf Datenanalyse spezialisiertes Software-Unternehmen Autonomy für rund elf Milliarden Dollar an Hewlett-Packard (HP) verkauft. Nach der Übernahme entdeckte HP stark geschönte Zahlen. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit. Ein Finanzchef des Unternehmens wurde in den USA wegen der Manipulation zu einer Haftstrafe verurteilt. Lynch errang diesen Juni indes vor einem Gericht in San Francisco einen Freispruch.  

Kurz vor dem Segelyacht-Unglück verstarb ein Mitangeklagter in dem Betrugsfall. Steve Chamberlain, ein ehemaliger Finanzexperte bei Autonomy, wurde vergangenen Samstag in Großbritannien beim Joggen von einem Auto erfasst, wie dessen Anwälte mitteilten. (eml)