Das Handelsvolumen an der Wiener Börse stabilisiert sich im dritten Quartal auf Vorkrisenniveau. Der Aktienumsatz liegt laut dem Unternehmen im Jahresverlauf 2022 mit 58,28 Milliarden Euro um sechs Prozent über dem Vorjahr. In folgenden fünf österreichischen Unternehmen fand im Jahresverlauf die höchste Handelsaktivität statt: Erste Group Bank (10,21 Mrd. Euro), OMV (7,94 Mrd. Euro), Verbund (5,96 Mrd. Euro), Raiffeisen Bank International (5,40 Mrd. Euro) und Voestalpine (4,18 Mrd. Euro).

"Aktuell steht die Geduld der Anleger auf dem Prüfstand. Wer langfristig von hohen Renditen profitieren will, muss in Zeiten von Rückgängen durchhalten. Aktien sind historisch gesehen die gewinnbringendste Anlageklasse. Für Anleger gilt wie für Unternehmer, Erfolg stellt sich nicht binnen weniger Monate oder Jahre, sondern nach Jahrzehnten des Engagements ein", sagt Börse-Vorstand Christoph Boschan und meint weiter: "Der Staat sollte langfristiges Agieren an den Märkten steuerlich incentivieren und damit gleichzeitig privates Kapital für die Transformation unserer Wirtschaft aktivieren."

Wiener Börse unter den aktivsten europäischen Listing-Plätzen für Anleihen
In einem herausfordernden Emissionsmarkt konnte die Wiener Börse die hohe Zahl an neuen Anleihen-Listings aufrechterhalten. Mit 4.803 großteils internationalen Neunotierungen im Jahresverlauf rangiert die Wiener Börse unter den Top-Anleihen-Listingplätzen Europas. Das hohe Level aus dem Vorjahr wurde unter erschwerten Marktbedingungen gehalten und die Zahl neuer internationaler Kunden um ein Drittel gesteigert.

Kursrückgänge im Jahresverlauf im zweistelligen Bereich 
Weltweit zeigten die entwickelten Aktienmärkte im Jahresverlauf Kursrückgänge im zweistelligen Bereich. Nachdem der österreichische Nationalindex ATX TR inklusive Dividenden im Vorjahr 43,59 Prozent zulegte, gab er Year-to-Date 27,63 Prozent ab. Am 30. September 2022 stand der ATX TR bei 5.680,36 Punkten (ATX ohne Dividenden: -30,28 %, 2.691,95 Punkte). Beim Index-Länder-Vergleich sollte immer ein Auge auf die Branchen-Zusammensetzung geworfen werden. Aufgrund seiner zyklischen, konjunkturabhängigen Komposition mit Schwergewichten im Finanzsektor und der Grundindustrie schlägt der ATX in volatilen Marktphasen in beide Richtungen stark aus. Langfristig bewegt sich die jährliche Rendite jedoch im europäischen Durchschnitt um sechs Prozent.

Im Prime Market trotzten vier Unternehmen dem diesjährigen weltweiten Abwärtstrend: Im Jahresverlauf liegen Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (+45,07 %), Flughafen Wien  (+24,25 %), Strabag (+5,32 %) und S Immo (+4,37 %) im Plus. Die Marktkapitalisierung aller heimischen, in Wien notierten Unternehmen lag per 30. September 2022 bei 104,88 Milliarden Euro. (gp)