Die zyprische Investmentfirma Mohari Hospitality biete 309 Millionen Euro für das am Canal Grande gelegene Hotel Bauer, heißt es in einem "Bloomberg"-Bericht unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Mohari hat damit andere Bieter, darunter den Milliardär Bernard Arnault, ausgestochen. Das vom ehemaligen Poker-Stars-Mitbegründer Mark Scheinberg gegründete Unternehmen konzentriert sich auf Luxusimmobilien und hat zuvor Investitionen in Europa getätigt, darunter das Fünf-Sterne-Hotel Four Seasons in Madrid.

Wie "Bloomberg" zuvor berichtet hatte, leitete King Street Capital Management den Verkaufsprozess für das Hotel. Als Folge der Vollstreckung eines nachrangigen Darlehens, das mit dem Hotel im Zusammenhang steht, haben von King Street verwaltete Fonds im Mai die Kontrolle über die Aktien einer Signa-Gesellschaft übernommen, die Eigentümer des Hotels Bauer war. Dies geht aus Unterlagen hervor. Sprecher von King Street und Mohari lehnten es ab, zu der Transaktion Stellung zu nehmen.

Das Hotel wurde einer umfassenden Renovierung unterzogen, bevor ein Liquiditätsengpass beim früheren Eigentümer Signa Prime Selection das Bauvorhaben zum Stillstand brachte. Ein potenzieller Käufer muss zusätzliche Mittel aufbringen, um das Projekt abzuschließen. Der Bieterkampf um die Immobilie erinnert auch an die rechtlichen Schwierigkeiten, die mit der Abwicklung von Benkos inzwischen insolventem Immobilienimperium verbunden sind.

Bietergefecht
Das heißbegehrte Hotel Bauer habe Gebote von Arnault – dem Gründer von LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton – sowie von Staatsfonds und internationalen Immobilienentwicklern angelockt, sagten einige informierte Personen. Auch der Special Situations Fund Attestor habe zusammen mit der deutschen Schoeller-Gruppe ein konkurrierendes Angebot abgegeben. Vertreter von Schoeller und Attestor lehnten eine Stellungnahme ab.

Das von der gleichnamigen deutschen Industriellenfamilie gegründete Unternehmen Schoeller hatte sich ursprünglich mit den Insolvenzverwaltern des Signa-Flaggschiffs auf den Kauf eines Portfolios italienischer Vermögenswerte einschließlich des Hotels Bauer geeinigt. Der Insolvenzbericht von Signa Prime, der "Bloomberg News" vorliegt, besagt jedoch, dass das Geschäft aufgrund der Pfändung der Immobilie durch die Kreditgeber nicht zustande gekommen ist. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters von Signa Prime lehnte eine Stellungnahme mit Verweis auf den privaten Charakter des Insolvenzverfahrens ab.

Das Hotel Bauer ist nur eines von vielen sehr begehrten Luxusobjekten, die im Zuge der Insolvenzen der großen Signa-Immobilieneinheiten den Besitzer wechseln. Der saudi-arabische Public Investment Fund hat ein Angebot für den Kauf des Anteils von Signa Prime an den Selfridges-Kaufhausimmobilien abgegeben, während der thailändische Mischkonzern Central Group auch das Kadewe in Berlin übernommen hat. (mb/Bloomberg)