Scheinkonten-Skandal und Betrugsvorwürfe beschädigen das Image von Wells Fargo nachhaltig und sorgen nun auch für einen Vertrauensverlust der Anleger, der sich im Aktienkurs widerspiegelt – innerhalb eines Jahres hat das Papier bereits über zwölf Prozent verloren, berichtet das Schweizer Branchenportal finanzen.ch.

Zudem ist das Geldhaus auf seine aktuellen Vermögenswerte in Höhe von 1,95 Milliarden US-Dollar begrenzt. Grund: Die US-Notenbank höchstselbst erlaubt Wells Fargo weiteres Wachstum erst dann, wenn "robuste und umfassende Reformen eingeführt werden, um sicherzustellen, dass die Missbräuche nicht wieder auftreten", so die Fed – eine einmalige Maßnahme in der US-Bankgeschichte. Doch einer steht unbeirrt zu dem wankenden Geldhaus: Investoren-Legende Warren Buffett.

"Ich mag Wells Fargo"
Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hält derzeit mit 497,7 Millionen Wells-Fargo-Aktien einen Anteil von 9,65 Prozent der Bank – die zweitgrößte Beteiligung im Berkshire-Portfolio nach Apple. Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung in Omaha stellte sich Buffett demonstrativ hinter das Institut: "Ich mag Wells Fargo und ich mag Tim Sloan als Manager", sagte der 87-Jährige.

Sloan ist der CEO-Nachfolger des Buffett-Vertrauten John Stumpf. Auch Buffett-Partner Charlie Munger bleibt im Hinblick auf Wells Fargo zuversichtlich: "Die Bank wird gestärkt aus der Krise kommen." Ob Treue-Bekundungen der beiden Investment-Legenden ausreichen, um das Anlegervertrauen in die Großbank wieder herzustellen, bleibt allerdings abzuwarten. (mb)