Das regelmäßige Sparen für die Altersvorsorge hat in einem schwierigen Umfeld das Neugeschäft von Union Investment stabilisiert. Aus Riester-Sparplänen, klassischen Fondssparplänen und anderen Altersvorsorgeformen flossen dem zentralen Asset Manager der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken im Jahr 2018 stolze 5,5 Milliarden frisches Geld zu. Als weitere Stützte des Vertriebs in den Filialen erwiesen sich Mischfonds. Allein der Privatfonds-Serie vertrauten Anleger 3,2 Milliarden Euro an. Im Privatkundensegment insgesamt erzielte der Anbieter ein Nettomittelaufkommen von 7,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 9,9 Milliarden Euro gewesen.

Die Fondsgesellschaft zeigt sich angesichts des Einbruchs an den Börsen dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. "Es ist trotz der turbulenten Börsen das drittbeste Absatzergebnis der letzten zehn Jahre", sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandschef von Union Investment, auf der Jahrespressekonferenz des Hauses. Allerdings ließ auch im institutionellen Geschäft der Schwung deutlich nach. Das Neugeschäft bezifferte sich hier auf 7,8 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es noch 15,2 Milliarden Euro gewesen. Insgesamt setzte das Haus 2018 damit 15,3 Milliarden Euro ab – zehn Milliarden weniger als 2017. "Das Ergebnis liegt immer noch über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre", betonte Reinke.

Mehr als fünf Prozent minus
Doch den Kurseinbruch von 2018 bekamen die Union-Investmentkunden zu spüren. Für das Jahr steht über alle Fonds des Hauses hinweg ein Minus von 5,4 Prozent. "Wir waren nicht von einem rezessiven Umfeld ausgegangen und tun es nach wie vor nicht", erläuterte Reinke. Daher habe der Kursrückgang die Performance beeinträchtigt. Das verwaltete Vermögen verharrte demzufolge auch mit 323,4 Milliarden Euro ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Der Vorsteuergewinn wiederum gab um gut 18 Prozent auf 502 Millionen Euro nach. "Im Januar gab es eine Gegenbewegung, die sich mit einem Plus von drei Prozent in der Wertentwicklung unserer Wertpapierfonds widerspiegelte", ergänzte der Vorstandschef.

Umso wichtiger seien jedoch Sparpläne, um das Timing-Problem bei schwierigen Marktlagen zu umschiffen, führte Reinke weiter aus. "Das vermeintlich langweilige Geschäft läuft sehr gut. Und wir kommen an ein Klientel, dass eigentlich nicht sehr affin für die Wertpapieranlage ist", erläuterte der Manager. Union Investment verwaltete in Fondssparplänen, vermögenswirksamen Leistungen sowie Riester-Sparplänen 4,8 Millionen Verträge mit einem Gesamtvolumen von 34,6 Milliarden Euro. "Das zeigt die Vertriebskraft der Volksbanken, gerade im Vergleich zu den größeren Möglichkeiten des Sparkassen-Vertriebs", sagte Reinke. Fürs erste Halbjahr 2018 meldete die Dekabank einen Sparplanbestand von 4,3 Millionen Verträgen.

Weitere Immobilien-Deals geplant
Nach wie vor eine lebhafte Nachfrage verzeichneten die Immobilienfonds von Union Investment, die 1,7 Milliarden Euro an frischem Geld einsammelten. Aufgrund des begrenzten Angebots an guten Immobilien zu einem annehmbaren Preis habe einmal mehr die Nachfrage nur zu einem kleinen Teil bedient werden können. Union Investment hatte zudem vor wenigen Tagen mitgeteilt, zusammen mit dem Immobilienunternehmen ZBI die BGP Gruppe kaufen zu wollen. Diese besitzt und verwaltet rund 16.000 Wohnungen.

"Das Portfolio hat den selben Geist, den unsere bisherigen Bestände auch haben: das Wohnen für die Mitte", sagte Jens Wilhelm, der als Vorstand das Portfoliomanagement und den Immobilienbereich verantwortet. Das Portfolio soll in einen der Fonds übergehen, sofern der Deal abgeschlossen wird. Details zu Preis und Wert wollte die Union-Führung nicht verraten. In Berichten war von zwei Milliarden Euro Volumen die Rede. "Auf diesem Weg wollen wir weitergehen", kündigte Wilhelm lediglich an. (ert)