Viel Sicherheit, wenig Performance. Österreichs Betriebliche Vorsorgekassen (BVK), in die die Dienstgeber im Rahmen der Abfertigung Neu verpflichtend 1,53 Prozent des Bruttolohns einzahlen müssen, haben im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre eine Rendite von 1,44 Prozent per annum erwirtschaftet. Im fünfjährigen Durchschnitt waren es 1,12 Prozent, und im dreijährigen Schnitt gab es ein jährliches Minus von 0,01 Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen der Finanzmarktaufsicht (FMA). Die schlechte kürzerfristige Rendite ergibt sich aus dem hohen Minus im Desasterjahr 2022, in dem sowohl Aktien als auch Anleihen negativ performten – Anleihen oft sogar noch schlechter. 

Aus dem zweiten Quartal 2024 stiegen die Vorsorgekassen mit einem Plus von 0,67 Prozent aus, wobei es je nach Kasse größere Schwankungen gibt, nämlich zwischen plus 0,09 Prozent und plus 0,93 Prozent. Im ersten Quartal 2024 hatte die Performance noch bei 1,42 Prozent gelegen. Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich daraus ein Plus von 2,09 Prozent.

Knapp 20 Milliarden Euro
Die Zahl der Anwartschaftsberechtigten (einschließlich Mehrfachanwartschaften bei mehreren BVK) stieg im zweiten Quartal um 50.000 Personen auf über elf Millionen. Das durchschnittliche Vermögen einer Anwartschaft lag Ende Juni bei rund 1.798 Euro; ein Jahr davor waren es 1.636 Euro. Insgesamt verwalteten Ende Juni die acht BVK im Land ein Vermögen von 19,8 Milliarden Euro.

Ein Grund für die magere Performance ist die Anlagepolitik, die wegen einer verpflichtenden Kapitalgarantie beziehungsweise wegen der Auszahlungserfordernisse, die mit der Arbeitsmarktentwicklung schwanken, extrem konservativ ist. 65,25 Prozent des Vermögens waren am Ende des ersten Halbjahres in Anleihen veranlagt, 14,95 Prozent in Aktien, dazu kamen Darlehen und Kredite (5,58 Prozent), Immobilien (5,71 Prozent) sowie Cash (4,68 Prozent). 3,83 Prozent werden von der FMA als "sonstige Vermögenswerte" angegeben.

Zur Absicherung der gesetzlich vorgegebenen Garantie auf das eingezahlte Kapital haben BVK eine Kapitalgarantierücklage zu bilden. Deren Wert schwankte laut FMA im zweiten Quartal je nach BVK zwischen 0,63 und 1,15 Prozent der Gesamtsumme der Anwartschaften und betrug im Schnitt aller 0,86 Prozent. (eml)