Die Finanzvertriebe MLP und OVB haben das erste Halbjahr 2023 jeweils mit einem leichten Umsatzplus abgeschlossen. Zudem konnten beide Gesellschaften die Zahl ihrer Kunden und Berater steigern. Das geht aus den Veröffentlichungen der Konzerne zu den Halbjahreszahlen 2023 hervor. Allerdings zeigen diese auch, dass es bei beiden Vertrieben nicht in allen Geschäftsbereichen rund lief.

So konnte MLP zwar den Gesamtumsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um ein Prozent auf 475 Millionen Euro steigern. Die Erlöse aus Provisionen und Honoraren für erfolgreiche Produktvermittlungen sanken dagegen um zwei Prozent auf 417,2 Millionen Euro. Den Gesamtumsatz retteten unter anderem die Einnahmen der MLP Bank aus Zinsgeschäften, die sich auf 27,5 Millionen Euro beliefen – nach nur 7,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Betreutes Vermögen auf neuem Höchststand
Erfreulich aus Sicht des Wieslocher Konzerns ist aber, dass die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten wieder anzog. Hier konnte er ein deutliches Erlösplus von acht Prozent auf 93,2 Millionen Euro erzielen. Auch das in der MLP Gruppe betreute Vermögen stieg zum 30. Juni 2023 auf den neuen Höchstwert von 56,7 Milliarden Euro (31. März 2023: 55,7 Mrd. Euro). Dagegen waren die Erlöse aus Immobilienentwicklungen mit 14,9 Millionen Euro im Vergleich zum sehr starken Vorjahreszeitraum (26,3 Mio. Euro) deutlich rückläufig. Allerdings konnte MLP die Zahl der Berater um 13 auf 2.055 steigern, die zum Stichtag 30. Juni 575.000 (+1 %) sogenannte Familienkunden und 27.600 (+10 %) Firmenkunden betreuten.

Die Kölner OVB Holding konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ihren Umsatz um 0,5 Prozent auf 170,6 Millionen Euro steigern. Für das Wachstum sorgte aber nur der Geschäftsbereich Ost- und Mitteleuropa des international tätigen Finanzvertriebes. Die Vermittler dort steigerten die Erlöse um zehn Prozent auf 95,1 Millionen Euro. Im Heimatmarkt Deutschland sowie im Geschäftsbereich Süd- und Westeuropa, einschließlich Österreich, gingen die Erlöse zurück: In Deutschland um 10,8 Prozent auf 27,7 Millionen Euro und um 8,5 Prozent auf 47,7 Millionen Euro im Süden und Westen Europas.

OVB-Beraterschwund in Deutschland
Ende Juni waren 5.806 Berater für die OVB Holding tätig – nach 5.630 Ende Juni 2022. Davon 1.165 in Deutschland (-3,8 %), 3.581 in Ost- und Mitteleuropa (+8,1 %) sowie 1.060 (-4,2 %) in den übrigen OVB-Märkten. Insgesamt betreuten die Vermittler 4,41 Millionen Kunden (+4,5 %), davon alleine 613.813 in Deutschland, nur knapp 600 weniger als Mitte 2022. (jb)