Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt haben am Donnerstagmorgen Geschäftsräume der Deutschen Bank in Frankfurt, Eschborn und Groß-Umstadt durchsucht. Anlass seien Ermittlungen wegen Geldwäscheverdachts, teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit. Medienberichten zufolge waren etwa 170 Beamte der Staatsanwaltschaft, des Bundeskriminalamtes, der Steuerfahndung und der Bundespolizei im Einsatz.

Im Visier haben die Ermittler demnach zwei Mitarbeiter sowie weitere bislang noch nicht identifizierte Manager der Bank. Die Auswertung von Daten der sogenannten "Offshore-Leaks" und "Panama Papers" werfe den Verdacht auf, dass die Deutsche Bank Kunden dabei geholfen hat, Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen zu gründen. Geld aus Straftaten könnte über Konten der Bank geflossen sein, ohne dass das Institut Anzeige wegen Geldwäscheverdachts erstattete. Mehreren Medienberichten zufolge geht es unter anderem um eine Konzerntochter auf den Britischen Jungferninseln, über die allein im Jahr 2016 über 300 Millionen Euro für mehr als 900 Kunden betreut worden sein sollen.

"Wir werden mit den Behörden vollumfassend kooperieren"
Die Deutsche Bank bestätigte, dass es bei den Ermittlungen um einen Sachverhalt mit Bezug auf die Panama Papers gehe. "Wir waren der Ansicht, dass wir den Behörden alle relevanten Informationen zu den Panama Papers bereitgestellt hatten", heißt es in einer Mitteilung.

Selbstverständlich werde die Bank eng mit der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main kooperieren, da ihr daran gelegen sei, alle Verdachtsmomente aufzuklären. "Wir haben in den vergangenen Jahren stets bewiesen, dass wir mit den Behörden vollumfassend kooperieren. Und das werden wir auch weiter so halten", teilt das Institut mit. Die Aktie der Deutschen Bank gab deutlich nach, am Donnerstagvormittag lag das Papier zeitweise mehr als vier Prozent im Minus. (bm)