Der US-Asset-Management-Gigant Blackrock will im Januar Anwendungen freischalten, die generative künstliche Intelligenz (KI) nutzen, ähnlich dem Spracherkennungs- und Schreibprogramm ChatGPT. Die Anwendungen sollen Kunden und Mitarbeitern des weltgrößten Fondshauses offenstehen. Dies berichten übereinstimmend die Wirtschaftszeitung "Financial Times" sowie der Branchendienst "Financial News". Sie berufen sich auf eine Mitteilung an die Mitarbeiter.

Demnach hat das Entwicklerteam von Blackrock eine Art "Co-Piloten" entwickelt, mit dem Menschen einfacher die Risiko- und Portfoliomanagementsysteme des Asset Managers nutzen können. Kunden können dann etwa mit einfachen Sprachbefehlen auf das System Aladdin zugreifen, heißt es in den Berichten. Blackrock erzielt bereits acht Prozent seines Gesamtumsatzes mit Technologie-Diensten, die der Branchenprimus auch anderen Gesellschaften zur Verfügung stellt.

"Art und Weise verändern, wie Menschen mit Technologie umgehen"
"Generative KI wird die Art und Weise verändern, wie Menschen mit Technologie umgehen. Sie wird unsere Produktivität steigern und die großartige Arbeit, die wir bereits leisten, verbessern", zitieren die Zeitungen aus der Mitteilung, die von Blackrocks Operativchef Rob Goldstein, Innovationsleiter Kfir Godrich und Aladdin-Entwicklungschef Lance Braunstein unterzeichnet ist. "Generative KI wird wahrscheinlich auch die Erwartungen unserer Kunden hinsichtlich der Häufigkeit, Aktualität und Einfachheit unserer Interaktionen verändern."

Blackrock entwickele außerdem weitere Werkzeuge, heißt es in der Mitteilung weiter. Demnach soll damit das Sammeln und Auswerten von Daten erleichtert werden. Auch ein Sprachübersetzer sei in Arbeit. Darüber hinaus werde der Asset Manager im Januar damit beginnen, den KI-Zusatzdienst von Microsoft für seine Bürosoftware Office 365 unternehmensweit einzusetzen.

Qualitätskontrollen durchlaufen
In allen Anwendungsfällen würde die KI "erste Entwürfe" produzieren, die die üblichen Qualitätskontrollen durchlaufen müssten. Alle Daten würden in einem gesicherten Umfeld innerhalb von Blackrock verbleiben, betont das Unternehmen. Bei anderen, frei zugänglichen KI-Programmen wie ChatGPT werden die eingegebenen Daten mit den Entwicklern geteilt und können auch in die Weiterentwicklung einfließen. Sensible Daten könnten so in die Öffentlichkeit gelangen. (ert)