Union Investment will Investitionen in Öl- und Gasunternehmen ab April 2025 in nachhaltigen Fonds ausschließen und in konventionellen Fonds schrittweise einschränken. Dies geht aus einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Selbstverpflichtung des Asset Managers hervor, über die die Umweltorganisation Greenpeace berichtet.

"Mit Union Investment packt endlich eine große deutsche Fondsgesellschaft die heißen Eisen an: Fossile Investitionen in neue Öl- und Gasvorkommen werden zur roten Linie", lobt Greenpeace-Finanzexpertin Marie Kuhn. "Allerdings weist die Richtlinie noch erhebliche Schlupflöcher aufgrund schwammiger Formulierungen auf", ergänzt sie. Wenn Union Investment diese Lücken noch schließe, könne der Vermögensverwalter "langsamere Konkurrenten vorführen".

"So bleibt der Klimaschutz ein zahnloses Versprechen"
In einer aktuellen Studie geht Greenpeace zudem der Frage nach, wie es um das "Shareholder Engagement" – also den kritischen Dialog mit den finanzierten Unternehmen – der größten deutschen Fondsgesellschaften bestellt ist. Hier gebe es ebenfalls "erste Fortschritte im Umgang mit klimaschädlichen Unternehmen", so die Umweltorganisation – selbst wenn nicht alle Asset Manager mitzögen. Auch hier falle Union Investment positiv auf, meint Kuhn: Der Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken drohe, den Unternehmensvorständen bei Verfehlung der gesteckten Klimaziele die Unterstützung zu entziehen.

Bisher würden die großen deutschen Fondsgesellschaften ihren Kunden Klimaschutz versprechen, zugleich aber Milliarden in klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gaskonzerne stecken, kritisiert Greenpeace. "Shareholder Engagement" könne wirksame Anlagerichtlinien jedoch nicht ersetzen. Einige Asset Manager ruhten sich auf ihrem "unzureichenden Engagement" aus, meint Kuhn. "So bleibt der Klimaschutz weiter ein zahnloses Versprechen." (fp)