Neun von zehn Deutschen sehen einen gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit als überfällig an. Und mit 71 Prozent ist die große Mehrheit der Bürger davon überzeugt, dass es teurer sein wird, die Folgen des Klimawandels zu beheben, als den Klimawandel aufzuhalten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Union Investment unter 1.003 Deutschen. Vor allem die jungen Generationen empfinden die Transformation als alternativlos: Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil derer, die in einer präventiven Bekämpfung des Klimawandels auch ökonomische Vorteile sehen, um neun Prozentpunkte über dem Durchschnitt. 

Nicht nur im Generationenvergleich zeigen sich Unterschiede. Die Notwendigkeit, der Klimakatastrophe entgegenzutreten, wird im Westen des Landes mit 91 Prozent Zustimmung als dringlicher wahrgenommen als im Osten mit 80 Prozent. Bei der Vorstellung, wie das zu erreichen ist, herrscht weitgehend Einhelligkeit: 94 Prozent aller Befragten schreiben Unternehmen die größte Verantwortung zu. Verhalten diese sich nachhaltiger, hat das nach Meinung der Deutschen den größten Effekt auf Gesellschaft und Umwelt. Am zweithäufigsten werden mit 87 Prozent Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen genannt.  

Anreize statt Verbote 
Die Politik landet mit 84 Prozent nur auf dem dritten Platz, wenn es um die wirkungsvollsten Hebel geht, die Transformation umzusetzen und die Erderwärmung zu bremsen. Nach Meinung der Befragten soll die neue Bundesregierung dabei auf staatliche Anreize statt auf Verbote setzen: 87 Prozent empfehlen, nachhaltiges Verhalten zum Beispiel mit Steuervorteilen zu belohnen. Bei den unter 30-Jährigen würden solche Maßnahmen sogar 92 Prozent befürworten. (fp)