Die italienische Unicredit befindet sich seit Jahren in einem milliardenschweren Effizienz- beziehungsweise Umstrukturierungsprozess. Nun soll die in Österreich angesiedelte Unicredit Services GmbH (UCS) bis November geschlossen werden. Die von der UCS in Wien erbrachten IT-Leistungen will der Konzern nach Italien und Rumänien verlegen. Rund 280 Mitarbeiter sind davon betroffen. Das schreiben "Kurier" und "Oe24". Bereits im Sommer berichteten Medien über die geplanten Umstrukturierungen beim UCS.

Laut den aktuellen Medienberichten wurden rund 200 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. 80 wechseln zur Bank Austria. Einige hätten das Angebot, in die Konzernzentrale nach Mailand zu übersiedeln, was den Berichten zufolge kaum jemand überlegt.

Sozialplan und Effizienzprozess
Management und Betriebsrat arbeiten an einem Sozialplan. Der Großteil der gekündigten Mitarbeiter sei über 55 Jahre alt.

Gegenüber "Kurier" und "Oe24" verweist der Konzern auf den laufenden Effizienzprozess. Ein großer Teil der Mitarbeiter der Services GmbH sei bereits 2022 in die Bank Austria übertragen worden. Im Konzern läuft seit Jahren ein Programm zum Abbau Tausender Mitarbeiter. Ein 2021 angekündigter Strategieplan sah Kostensenkungen in Höhe von 500 Millionen Euro vor. 2023 sickerte durch, dass weitere 500 Millionen eingespart werden sollen, um die Inflation auszugleichen.

Auch bei der Wiener Tochter Bank Austria kommt es immer wieder in größeren Umfängen zu Umstrukturierungen. Berichte gibt es unter anderem über Vorpensionierungen, wo Mitarbeiter unter Abschlägen verfrüht in die Pension gehen können. Teils ein Jahrzehnt vor Erreichen des tatsächlichen Rentenalters.

Österreichische Post wirbt um Gekündigte
In Zeiten des Mitarbeitermangels ließ die Konkurrenz den Stellenabbau nicht lange unkommentiert. Die Österreichische Post AG rief in einer Aussendung die Gekündigten dazu auf, sich über "karriere.post.at" zu bewerben. Bei der Post und ihren Töchtern seien 600 Stellen unbesetzt, davon mehr als 30 im IT-Bereich mit Sitz in Wien. (eml)