UBS und Credit Suisse werden bis zu ihrer rechtlichen Fusion im nächsten Jahr weiterhin separat im Land tätig sein, wie die UBS am Donnerstagmorgen (31.8.) mitteilte. Die Marke Credit Suisse und die Geschäftstätigkeiten werden bis zur Migration der Kunden in die UBS-Systeme fortgeführt, die voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein soll.

Die Entscheidung beruhe "auf einer eingehenden Prüfung aller möglichen Optionen", so UBS-Chef Sergio Ermotti. "Das Ergebnis unserer Analyse war eindeutig: Eine vollständige Integration ist für UBS, unsere Anspruchsgruppen und die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung."

Kronjuwel
Das profitable Schweiz-Geschäft war das Kronjuwel der Credit Suisse, während der Rest der Bank in den letzten Jahren von Krise zu Krise taumelte. Die UBS hatte schon lange signalisiert, dass sie dieses Geschäft behalten will. Politischer Gegenwind in Bezug auf eine potenziell dominante Rolle des kombinierten Geschäfts im Land hatte die Entscheidung jedoch erschwert. Sie wurde dann dadurch erleichtert, dass die UBS freiwillig auf das von der Regierung bereitgestellte Sicherheitsnetz verzichtete.

Gewinnrekord im Bankensektor
Von April bis Juni hat die UBS den höchsten Quartalsgewinn einer Bank in einem Dreimonatszeitraum erzielt. Der Gewinn von 29 Milliarden US-Dollar ergibt sich aus der buchhalterischen Differenz zwischen dem Preis von drei Milliarden Dollar, den die UBS für die Credit Suisse bezahlt hat, und dem Wert der Bilanzsumme des übernommenen Instituts. Die UBS verfügt nun über rund fünf Billionen Dollar an Kundengeldern und hat damit die Chance, im Geschäft mit der Vermögensverwaltung für reiche Kunden die globale Vormachtstellung zu übernehmen.

Im Rahmen des ersten kombinierten Quartalsergebnisses von UBS und Credit Suisse wies der Konzern einen bereinigten Nettogewinn vor Steuern von 1,1 Milliarden Dollar aus. (mb/Bloomberg)