Der US-Kongress hat die Deutsche Bank und den Finanzkonzern Capital One vorgeladen, um die Finanzen von Donald Trump offen zu legen. Der US-Präsident versucht nun im Verbund mit seinen drei erwachsenen Kindern Donald Jr., Eric und Ivanka, genau das zu verhindern: Seine Kinder und sieben seiner Firmen haben Klage gegen die zwei Finanzinstitute erhoben. Die privaten Anwälte Trumps schrieben in einem Statement, dass die Vorladung ihrer Ansicht nach keinerlei rechtliche Basis und nur den Zweck habe, Trump politisch zu bedrängen und ihn zu schädigen.

Trump pflegte zur Deutschen Bank jahrzehntelang enge Geschäftsbeziehungen. Laut Recherchen des "Wall Street Journal" hat das Finanzinstitut seit 1998 an den Trump-Konzern und dazugehörende Firmen und Einheiten Kredite im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar vergeben. Hintergrund: Die Deutsche Bank verfolgte in den 1990er Jahren in den USA eine aggressive Wachstumsstrategie, was dem Bauunternehmer Trump bei der Finanzierung seiner Hotels, Klubs, Golfanlagen, Kasinos und anderer Immobilienaktivitäten zugute kam, wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet.

Bisher hatte die Deutsche Bank mit Verweis auf das Bankgeheimnis über Details zu ihrer Geschäftsbeziehung zu Trump geschwiegen. Jetzt reagierte sie mit einer Stellungnahme auf die Klage und betonte, mit den US-Behörden kooperieren zu wollen: "Wir werden weiterhin alle offiziellen Untersuchungen mit adäquaten Informationen unsererseits unterstützen und werden diesbezügliche Gerichtsentscheidungen befolgen." 

Trump hat hohe Schulden bei der Deutschen Bank
Der US-Kongress will durch einen Einblick in die Finanzen von Donald Trump untersuchen, ob er im Wahlkampf Hilfe von russischer Seite erhalten hat. Trump schuldet der Deutschen Bank Trust Company Americas einem offiziellen Transparenzbericht zufolge immer noch 130 Millionen Dollar. (fp)