US-Präsident Donald Trump will den Investmentmanager Randal Quarles zum obersten Bankenaufseher der Notenbank (Fed) ernennen. Quarles war früher Mitarbeiter des Finanzministeriums und gilt als Anhänger einer lockeren Gangart bei der Regulierung der Geldhäuser. Er hatte sich in der Vergangenheit bereits dafür ausgesprochen, die in der Amtszeit von Trumps Vorgänger Barack Obama eingeführten Regeln für den Finanzsektor wieder zu lockern. Die Personalie muss noch vom Senat bestätigt werden. Dies gilt aber angesichts der Mehrheit der republikanischen Partei als sicher.

Quarles arbeitete unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush in einer führenden Position im Finanzministerium. Außerdem war er für den Internationalen Währungsfonds (IWF) tätig. Derzeit leitet er die von ihm gegründete Investmentfirma Cynosure Group. Davor war er Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Carlyle Group.

Posten erstmals besetzt
Quarles soll in der Fed einen Posten übernehmen, der nach der Finanzkrise 2008 geschaffen wurde, aber in Obamas Amtszeit nie besetzt wurde. Für die Bankenaufsicht in der Fed war zuletzt der Top-Notenbanker Daniel Tarullo verantwortlich, der im Frühjahr zurückgetreten war. Tarullo gilt als Architekt der verschärften Bankenregeln (Dodd-Frank-Gesetz), mit denen eine weitere Finanzkrise verhindert werden soll. (ert)