Asset Manager in Europa, Asien und den USA, die auf traditionelle, aktiv gemanagte Fonds setzen, haben 2016 die wachsenden Kundenvermögen nicht in eine Gewinnsteigerung ummünzen können. So sank der Gewinn der Vermögensverwalter weltweit um 2,9 Prozent auf umgerechnet 66 Milliarden Euro, obwohl die das verwaltete Vermögen gleichzeitig um drei Prozent auf 66 Billionen Euro stieg. Das geht aus einem Report des internationalen Beratungsunternehmens KPMG hervor, der der Financial Times (FT) vorliegt.

"Historisch betrachtet wuchsen die Gewinne und das verwaltete Vermögen der Fondsgesellschaften im Gleichschritt", so Philipp Koch, Head of McKinseys Team für europäische Vermögensverwalter. ”2016 war aber ein Wendepunkt, da die Gewinne trotz größerer Volumina rückläufig waren.”

Inbexfonds und Regulierung
Als Gründe für diese Entwicklung führen die Studienautoren die immer stärker werdende Konkurrenz durch kostengünstigere passive Produkte wie Indexfonds und ETFs, steigende Kosten durch weitere regulatorische Auflagen und die durchweg schwächere Performance aus Aktien- und Renteninvestments an.

So entschieden sich immer mehr Anleger für Indexfolger und ließen die aktiven Fonds links liegen: Die Nettomittelzuflüsse der traditionellen Anbieter sanken um 80 Prozent auf "nur" noch 435 Milliarden Euro – der niedrigste Stand seit 2012, so die FT. Sollten die Gesellschaften versuchen, selbst passive Produkte anzubieten – als vorerst letzte sprang Fidelity im April auf diesen Zug auf –, so drückt dieser Schritt wegen der geringen Gebühreneinnahmen aus den Index-Nachahmern ebenfalls auf die Einnahmen. Die Turbulenzen an den Märkten und damit geringere Performances haben ebenfalls Volumina und Erträge nicht im gewohnten Maße wachsen lassen – im Gegenteil.

Letztere wiederum gerieten wegen der gestiegenen Betriebskosten durch die Regulierung unter Druck. Unter dem Strich bedeutet das weniger Gewinn, so die FT, die das mit Zahlen von KPMG unterfüttertet: Die Kosten waren 2016 um rund 4,8 Prozent höher als im Vorjahr, die Verdienstspanne fiel entsprechend um sieben Prozentpunkte kleiner aus. (jb)