Als Folge der liberalen Bankenregulierungsreform könnte es in den USA bald mehr Fusionen geben. Die neuen Regelungen werden laut Branchenvertretern und Experten vor allem die Übernahme kleiner und mittelgroßer Institute erleichtern, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Banken erst ab einer Bilanzsumme von 250 Milliarden US-Dollar als systemrelevant eingestuft werden. Zuvor lag die Grenze bei 50 Milliarden Dollar.

Sobald Geldhäuser als systemrelevant eingestuft werden, müssen sie laut Gesetz größere Kapitalpuffer vorhalten – ein Faktor, der sie bislang von Fusionen abhielt. "Die Anhebung von 50 auf 250 Milliarden Dollar würde sicherlich helfen, ein großes Hindernis aus dem Weg zu räumen", sagte Rajinder Singh, Chef der Bank United, gegenüber Reuters. Nun dürften laut Singh vor allem Häuser mit 20 bis 200 Milliarden Dollar Vermögenswert über Zusammenschlüsse nachdenken.

Schnellere Genehmigungsverfahren
Die von Reuters befragten Investmentbanker rechnen mit ersten Zusammenschlüssen, sobald der US-Senat das Gesetz verabschiedet hat. Derweil prüft die US-Notenbank Fed ihr Fusions-Genehmigungsverfahren. "Es ist wichtig, dass wir uns schneller entscheiden, transparenter sind und generell den Prozess vereinfachen", sagte Fed-Justiziar Adam Cohen. In der ersten Hälfte des Jahres 2017 brauchte die Fed im Durchschnitt 54 Tage, um einen Zusammenschluss zu prüfen, bei öffentlicher Kritik und Bedenken waren es 190 Tage. (fp)