Der Frauenanteil in den Vorständen der 50 größten börsennotierten Banken in Europa beträgt per Ende 2021 gerade einmal 22 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), über die das "Handelsblatt" berichtet. Dies sind zwar drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Doch die Besetzung der Spitzengremien der Finanzinstitute mit Frauen kommt nur langsam voran, so die BCG-Analyse.

Gute Noten erreichen die beiden deutschen Top-Institute Deutsche Bank und Commerzbank, die beide unter den Top-10 Europas rangieren. An die Spitze des Rankings setzen sich die DNB aus Norwegen sowie die AIB aus Irland. Beide Institute haben ihren Vorstand jeweils paritätisch mit Frauen und Männern besetzt. Der Unicredit aus Italien wiederum gelang der Sprung auf Platz drei. Im Vorjahr war das Geldhaus noch auf Rang 30. In sechs der europäischen Top-50-Institute sitzt gar keine Frau im Vorstand.

Finanzen meist in Männerhand
Die BCG-Studie fördert zudem noch einen weiteren Punkt zutage: Nur selten nehmen Frauen im Vorstand Schlüsselfunktionen ein wie den Vorsitz, Finanzen oder IT. So liegen das Personalressort zwar zu 48 Prozent und das Marketing- und Kommunikationsressort zu 39 Prozent in Frauenhand. Doch der Vorstandsvorsitz ist nur zu 14 Prozent und das Finanzressort nur zu neun Prozent mit Frauen besetzt. Dies führe dazu, dass weibliche Vorstände im Schnitt 22 Prozent weniger verdienen als die männlichen Kollegen. (ert)