Gute Nachrichten aus den USA: Die Notenbank Fed meldet, dass die 34 wichtigsten Banken des Landes den jährlichen Stresstest bestanden haben. Seit 2011 findet der Stresstest einmal jährlich statt. Zum ersten Mal ist keine Bank durchgefallen, alle untersuchten Institute sind ausreichend mit Eigenkapital ausgestattet. Sogar der US-Ableger der Deutschen Bank, die in den vergangenen zwei Jahren nachbessern musste, bestand diesmal auf Anhieb. Mit Capital One muss lediglich ein einziges Institut einen neuen Kapitalplan einreichen.

Laut Fed-Chefin Janet Yellen sind Amerikas Banken in solider Verfassung. Das schreibt sie nicht zuletzt den Maßnahmen ihres Hauses zu. Es sei unwahrscheinlich, dass es zu ihren Lebzeiten noch einmal eine Finanzkrise wie im Jahr 2008 gebe, sagte Yellen laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" auf einer Veranstaltung der Londoner Börse.

Dividenden sprudeln wieder
Die Fed hat mit dem Ergebnis des Stresstests den Weg für hohe Dividendenzahlungen und Aktienrückkaufprogramme frei gemacht. Die Bank of America hat bereits angekündigt, ihre Dividende um 60 Prozent auf 48 Cent je Aktie anzuheben und ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 12,9 Milliarden US-Dollar anzustoßen. Auch JP Morgan Chase will die Gewinnbeteiligung erhöhen und das Aktienrückkaufprogramm aufstocken. Die Citigroup will ebenfalls mehr Geld an Aktionäre ausschütten und Aktien zurückkaufen.

Das gute Ergebnis des Bankentests führt offenbar nicht dazu, dass Yellen übermütig wird. Die Fed-Chefin hat sich dezidiert dagegen ausgesprochen, die Finanzmarktregulierung zu lockern. US-Präsident Donald Trump will dem Bankensektor mehr Freiheiten einräumen und strebt laxere Vorschriften an als bisher. Damit will er nach eigenem Bekunden die Kreditvergabe ankurbeln. Man solle jedoch nicht davon ausgehen, dass es keine Risiken mehr gebe, so Yellen. (fp)