Die angeschlagene Fondsgesellschaft GAM rechnet für das Gesamtjahr 2023 nach dem Bilanzstandard IFRS mit einem Verlust vor Steuern in Höhe von 105 bis 110 Millionen Schweizer Franken. Dies teilte das Unternehmen mit. Im vorangegangenen Jahr hatte der Asset Manager ein Minus in Höhe von 309,9 Millionen Franken aufgetürmt. Die Gesellschaft mit Sitz in Zürich ringt seit Jahren mit signifikanten Mittelabzügen. Einen Skandal um einen ehemaligen Fondsmanager hatte das Haus nicht überwinden können.

Beim um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Steuern geht die GAM-Führung für 2023 von einem Minus in einer Bandbreite von 45 bis 50 Millionen Schweizer Franken aus. 2022 hatte das Haus einen Verlust in Höhe von 42,8 Millionen Franken eingefahren. Die Schweizer hatten sich zum Verkauf gestellt. Eine Offerte der britischen Boutique Liontrust war gescheitert. Stattdessen setzte sich eine Gruppe aktivistischer Investoren um den französischen Telekom- und Internet-Milliardär Xavier Niel durch. Die Gruppe, die sich NewGAMe nennt, stellte dem Asset Manager 100 Millionen Franken bereit, damit das Geschäft weiterlaufen kann.

Überarbeitete Strategie
GAM gab nun zudem eine aktualisierte Strategie bekannt. Die Gesellschaft wolle sich auf bestimmte Kernmärkte fokussieren, die aktiven Aktien-, Anleihen- und Multi-Asset-Strategien durch "Investitionen in Talente und Investmentthemen" ausbauen sowie das Wealth Management ausbauen. Zudem solle die Komplexität reduziert werden, um die Effektivität zu steigern. Weitere Details nannte das Haus nicht. Auf dem nächsten Aktionärstreffen wolle der Verwaltungsrat zudem mindestens zwei diverse Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl in das Gremium vorschlagen. (ert)