Der Markenwert der 500 bedeutendsten Banken weltweit ist in den vergangenen zwölf Monaten um neun Prozent auf 1,38 Billionen US-Dollar (1,24 Billionen Euro) gestiegen. Damit nahm der "Brand Value" der Kreditinstitute erstmals seit drei Jahren wieder zu. Das geht aus der diesjährigen Fassung einer Studie hervor, die das 1996 gegründete Beratungshaus Brand Finance jährlich aktualisiert.

An der Spitze des Rankings stehen drei chinesische Banken: ICBC, die China Construction Bank und die Agricultural Bank of China. Der "Brand Finance Banking 500"-Studie zufolge sind ihre Marken in Summe gut 200 Milliarden Dollar wert. Alle Institute aus der Volksrepublik kommen zusammen auf über 450 Milliarden Dollar, also ein Drittel des gesamten Markenwertes der Branche. Fast ein Viertel des "Brand Value" entfällt auf US-Banken, die außerdem fünf der zehn Institute mit der stärksten Marke stellen (Bank of America, Citi, Chase, Wells Fargo, JP Morgan).

Deutschland im Mittelfeld, Österreich legt zu
Die DACH-Region schneidet im globalen Vergleich deutlich schlechter ab. Geht es nach dem Londoner Beratungshaus, schaffen es mit der UBS (Platz 36) und der Credit Suisse (49) zwei Schweizer Banken immerhin in die Top-50. Deutsche Banken liegen überwiegend im Mittelfeld des Rankings, darunter DZ Bank (Platz 128), Commerzbank (151) und Hypovereinsbank (198). Allein die Deutsche Bank schafft es mit Platz 79 unter die 100 wertvollsten Marken.

Österreichische Bankenmarken konnten im Vergleich zum Vorjahr hingegen deutlich zulegen: Die Erste Group schafft mit Platz 91 den Sprung in die Top-100 und macht im Vergleich zum Vorjahr elf Plätze gut. Der Bawag P.S.K. gelang es Brand Finance zufolge, ihren Markenwert um 40 Prozent zu steigern, was im Ranking ein Plus von 46 Plätzen auf Rang 259 bedeutet. Dies sei die größte Steigerung aller DACH-Bankenmarken, teilt das Beratungshaus mit.

Zwei Kennzahlen geben den Ausschlag
Brand Finance zufolge sind vor allem zwei Kennzahlen für das Ranking entscheidend: Markenstärke (Brand Strength) und Markenwert (Brand Value). Die Markenstärke treffe eine "nicht-finanzielle Aussage über die Bedeutung der Marke gegenüber wichtigen Interessensgruppen sowie die Wirksamkeit im konkreten Wettbewerbskontext", heißt es in einer Pressemitteilung. Der Markenwert hingegen beziffere den monetären Wert einer Marke, auch unter Einbezug strategischer Geschäftsziele und Börsenberichte. (bm)