Um die Absicherung der deutschen Sparer ist es nicht besonders gut bestellt, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Allen voran Spanien, Frankreich, aber auch Deutschland müssen demnach ihre Sicherungseinrichtungen in den kommenden Jahren noch um viele Milliarden auffüllen, um die europäischen Anforderungen zu erfüllen. Das zeigen neue Zahlen der Europäischen Bankenaufsicht EBA.

Spareinlagen bis 100.000 Euro je Kunde und Kreditinstitut sind zwar schon lange gesetzlich geschützt. Da die dafür notwendigen Sicherungstöpfe der Banken jedoch immer eher schwach gefüllt waren, hat Brüssel die Regeln verschärft: Bis zum Jahr 2024 müssen die Töpfe 0,8 Prozent der abgesicherten Spareinlagen enthalten. Dieses Ziel haben den EBA-Zahlen zufolge bislang aber nur Norwegen, Schweden, Finnland, Tschechien, Polen und Rumänien erreicht. 

Deutsche Banken hinken hinterher
Die Sicherungseinrichtungen deutscher Banken hingegen sind noch weit entfernt von einem vorbildlichen Zustand, schreibt die "SZ": Mit 5,6 Milliarden Euro sind sie absolut gesehen zwar vergleichsweise gut gefüllt. Allerdings entspricht das nur 0,34 Prozent der gedeckten Spareinlagen, hat die Beratungsfirma Barkow Consulting auf Basis der EBA-Zahlen berechnet.

Die Sparkassen weisen unter den verschiedenen Bankengruppen noch die beste Abdeckung auf: In ihrem Topf befanden sich Ende 2016 schon 2,6 Milliarden Euro, was immerhin 0,39 Prozent der in Rede stehenden Einlagen entspricht, so Barkow Consulting.

Vollmundige Versprechen
Verglichen mit den vollmundigen Versprechen der Institute seien die Rücklagen jedoch ohnehin gering, betont die "SZ". Schließlich versprechen sowohl Privatbanken als auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken ihren Privatkunden einen fast unbegrenzten Schutz ihrer Einlagen. Die Zahlen der EBA sorgen immerhin für Transparenz: Früher wollten die Banken zumindest in Deutschland gar nicht verraten, wie gut ihre Sicherungssysteme bestückt sind. (fp)