"Die Arbeitgeber werden strenger", sagt Kathryn Wylde, Chefin des gemeinnützigen Verbands Partnership for New York City, in dessen Vorstand viele Führungskräfte der Wall Street vertreten sind. "Es wird die Botschaft vermittelt, dass man aufmerksam ist, dass die Chefs aufmerksam sind und dass Ihre Leistung zumindest teilweise anhand Ihrer Anwesenheit im Büro beurteilt wird."

"Ich verstehe vollkommen, warum jemand nicht jeden Tag anderthalb Stunden pendeln will, ich habe es verstanden", hatte der Chef von JP Morgan Chase, Jamie Dimon, in einem im Juli veröffentlichten Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Economist" erklärt. Es sei aber auch niemand gezwungen, für die Bank zu arbeiten. 

"Erhebliche Konsequenzen für die Mitarbeiterbindung"
Bankchefs, die gegen Büro-Verweigerer vorgehen wollen, bewegen sich indessen auf einem schmalen Grat. Laut einer im August veröffentlichten Deloitte-Umfrage gaben zwei Drittel der Beschäftigten im Finanzdienstleistungssektor, die zumindest teils remote arbeiten, an, dass sie kündigen würden, wenn sie fünf Tage pro Woche ins Büro zurückkehren müssten. "Für Arbeitgeber besteht jetzt die Dringlichkeit, Richtlinien einzuführen, um die Mitarbeiter wieder ins Büro zu zwingen", sagte Neda Shemluck, Managing Director bei Deloitte. "Die Realität dabei ist, dass dies erhebliche Konsequenzen für die Mitarbeiterbindung haben wird."

Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" liefert einen Überblick über die Maßnahmen der Wall-Street-Banken, um ihre Mitarbeiter zur Rückkehr ins Büro zu bewegen – klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke oben. (mb/Bloomberg)