Als neue Vertreter des indirekten Mehrheitsaktionärs Signa Holding werden die österreichischen Manager Michael Mitterdorfer und Karin Exner-Wöhrer nominiert, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Insider. Die Signa Holding ist selbst bereits zahlungsunfähig und steht deshalb nicht mehr wie früher unter Benkos Kontrolle, sondern unter der eines Insolvenzverwalters. Weitere Aufsichtsräte wurden von anderen Aktionären nominiert, sagen die Insider.

Suche nach neuem Management
Die Aufsichtsräte sollen auf der Hauptversammlung der Signa Prime am Mittwoch (10.4.) bestätigt werden. Ihre Aufgabe wird es sein, ein neues Management zu finden, das unter Aufsicht des Insolvenzverwalters die Immobilien der Sparte – darunter Luxuskaufhäuser wie das Kadewe in Berlin und Fünf-Sterne-Hotels wie das Park Hyatt Wien – verwertet. Die Erlöse aus den Verkäufen sollen allerdings nicht den Aktionären, sondern vollständig den Gläubigern zugute kommen.

Zu den weiteren Kandidaten für den Aufsichtsrat gehören den Insidern zufolge Sebastian Schäfer, der bereits unlängst für die Holding des deutschen Logistik-Milliardärs Klaus-Michael Kühne in das Gremium nachgerückt ist. Michael Siefert, Europa-Chef von Signa-Prime-Aktionär Madison International Realty, und Jürgen-Johann Rupp, der Finanzvorstand des Aktionärs RAG-Stiftung, werden zur Wiederwahl vorgeschlagen, hieß es weiter.

Die Insolvenzverwalter von Signa Prime und Signa Holding lehnten eine Stellungnahme ab, ebenso wie die Vertreter von Kühne, RAG und Madison. Die Kandidaten reagierten nicht auf E-Mails mit der Bitte um Stellungnahme.

Der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende, Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, war jahrelang einer der wichtigsten Berater von Benko. Er hat seinen Rückzug aus dem Gremium bereits öffentlich angekündigt. Zu den weiteren Mitgliedern zählen unter anderem der frühere Chef der Raiffeisen Bank International, Karl Sevelda, und der Signa-Manager Christoph Stadlhuber. (mb/Bloomberg)