Die Büroeinrichtung der Signa Holding, die im November Insolvenz angemeldet hat, wird versteigert. Unter den Hammer kommen – bei sehr hohem Interesse – über 460 Objekte.

Einen Bieterandrang gibt es bei zwei Signa-Fußmatten mit einem Rufpreis von nur drei Euro, für die momentan 1.100 und 1.600 Euro geboten werden. Offenbar sind hier die Kuriositätenjäger bereit, abseits des Materialwertes für die Symbolik einen vierstelligen Betrag zu zahlen. Weit über dem Schätzwert von 20 Euro liegen denn auch ein Toilettenset, bestehend aus Klopapier- und Bürstenhalter, sowie Mülleimer, für die ein stolzer Preis von 450 Euro geboten wird. Es kommt aber auch luxuriöseres Mobiliar unter den Hammer, wie eine Chesterfield-Chaiselongue (Rufpreis 700 Euro) mit einem Gebot von zuletzt 4.000 Euro. Herzstück der Auktion ist der gut acht Meter lange Konferenztisch mit einem Rufpreis von 3.000 Euro, für den Bieter derzeit mehr als das Doppelte zahlen würden.

Lamarr-Nachlass, Jagdpacht, Uhren
Insolvenzverwalter Christof Stapf veräußert aus dem Signa-Vermögen außerdem den Nachlass der ehemaligen österreichischen Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr. Sie hätte die Namensgeberin des geplanten Luxuskaufhauses in der Wiener Mariahilfer Straße werden sollen. Der Nachlass wurde einst vom Jüdischen Museum um rund 47.000 Euro angekauft, der Verkauf wurde jedoch rückabgewickelt. Der Wert wird heute mit 15.000 Euro angegeben. In der Ediktsdatei sind weitere Schätze zu finden, darunter eine über 2.380 Hektar große Jagdpacht mit einem Pachtzins von 90.000 Euro pro Jahr. An einem Standort in Zürich wurden außerdem Uhren gefunden, die ebenfalls unter den Hammer kommen.

Das bisher geschätzte bewegliche Sachanlage- und Umlaufvermögen der Signa Holding wird laut Gutachten in der Ediktsdatei auf rund 2,8 Millionen Euro taxiert. Kunstgegenstände wie Gemälde und Malereien, die laut Gutachten im "behaupteten Fremdeigentum einer Stiftung" stehen, sind hier nicht inkludiert.   

Zuteilung an zwei Terminen
Die Zuteilung findet an zwei Terminen – am 19. Jänner und am 2. Februar – statt. Eine Besichtigung der Objekte im Wiener Palais Harrach – ein Bürostandort der Konzernholding, deren Hauptsitz Investor René Benko 2018 nach Innsbruck verlegte – ist am 18. Jänner, von 13:00 bis 15:00 Uhr möglich. Für eine Vorortbesichtigung ist eine Anmeldung (ab Dienstag, 9. Jänner) auf der Aurena-Plattform nötig, die Plätze sind limitiert. Auch online steht ein Rundgang zur Verfügung (externer Link). (eml)


Service: Auktionsplattform Aurena (externer Link)