Die Schoeller Group hat die Signa Prime Luxembourg durch Anteile übernommen, die als Sicherheit für einen Kredit verpfändet waren, der inzwischen ausgefallen ist, wie aus den Unterlagen des luxemburgischen Handelsregisters hervorgeht. Eine Gesellschaft der Industriellenfamilie hat in Deutschland eine gesonderte Genehmigung für die Transaktion beantragt.

Der Schritt der Familie, der auch das Unternehmen Schoeller Allibert gehört, könnte möglicherweise Gelder abschöpfen, die zur Rückzahlung anderer Investoren des insolventen Unternehmens von René Benko verwendet werden könnten.

Die Maßnahme betrifft ein Darlehen in Höhe von 200 Millionen Euro, das Schoeller der Luxusimmobiliensparte von Signa im Juli 2023 gewährt hat und das durch Anteile an Tochtergesellschaften besichert war, denen einige der bekanntesten Signa-Immobilien gehörten.

Schwer zu entwirrendes Geflecht
Die Liquidation von Benkos riesigem Imperium erweist sich trotz der begehrten Immobilien wie dem Londoner Kaufhaus Selfridges und dem Kadewe in Berlin als schwierig. Einige der 20 Milliarden Euro an Gläubigerforderungen sind direkt mit Gebäuden verbunden, aber es gibt auch eine Reihe von Darlehen an zwischengeschaltete Unternehmen, die in der Unternehmensstruktur weiter oben angesiedelt sind und die die Insolvenzverwalter nur schwer entwirren können.

Aus den Offenlegungsmeldungen geht hervor, dass Schoeller die luxemburgische Gesellschaft beansprucht, der indirekt mindestens fünf Warenhäuser in Berlin, München, Hamburg und Stuttgart gehören. Es war zunächst nicht klar, ob Schoeller auch Forderungen im Zusammenhang mit anderen Vermögenswerten von Signa geltend machte, die der Gesellschaft als Sicherheit verpfändet worden waren.

Ein Sprecher des Insolvenzverwalters der Signa Prime Selection lehnte einen Kommentar ab. Die Schoeller Group reagierte zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme. (mb/Bloomberg)