Die von der Signa Prime zum Verkauf gestellten österreichischen Immo-Perlen – darunter das Innsbrucker Kaufhaus Tyrol sowie das Hotel Park Hyatt und das Goldene Quartier in Wien – könnten innerhalb weniger Wochen verkauft werden, sagte Vorstand Erhard Grossnigg gegenüber "Bloomberg" am Rande einer Gläubigerversammlung in Wien. Die meisten der Interessenten dürften wohl "Schnäppchenjäger" sein, so Grossnigg.

Verhandlungen mit Gläubigern gehen in die "heiße Phase" 
Offenbar kommt jetzt Schwung in das Insolvenzverfahren, in dem Signa Prime nach wie vor versucht, eine sogenannte Sanierung in Eigenverwaltung zu realisieren. Dafür braucht es die Zustimmung von mehr als der Hälfte der Gläubiger – sowohl der Zahl als auch der Forderungssumme nach. Das Sanierungsverfahren muss einen plausiblen Weg darlegen, um binnen zwei Jahren mindestens 30 Prozent der Forderungen zu bedienen.

"Es wurde uns angekündigt, dass ab jetzt die Verhandlungen mit den Gläubigern in die heiße Phase gehen werden", sagte Cornelia Wesenauer vom Gläubigerschutzverband AKV Europa ebenfalls am Rande der Gläubigerversammlung gegenüber "Bloomberg". "Was genau das Angebot der Schuldner sein wird, wissen wir vermutlich in ein paar Tagen bis Anfang der Woche." Laut Wesenauer können die zum Verkauf angebotenen Immobilien sowohl als Portfolio als auch einzeln veräußert werden – je nachdem, wie mehr erlöst werden kann.

Auf der Versammlung der Signa Prime berichtete der Insolvenzverwalter, dass bislang 6,3 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet wurden, von denen er bisher 2,6 Milliarden Euro anerkannt, den Rest einstweilen bestritten habe. Die Summe der Forderungen werde aber voraussichtlich noch "substanziell" steigen, vor allem durch Forderungen von verbundenen Unternehmen, für die Signa Prime Garantien und Haftungen abgegeben hatte. 

Bei der Schwestergesellschaft Signa Development wurden bislang 2,2 Milliarden Euro Forderungen angemeldet, wovon bislang 893 Millionen Euro anerkannt wurden. (mb/Bloomberg)