Österreicher stürmen offene Immofonds
Die österreichischen Anleger haben im vergangenen Jahr rund 1,1 Milliarden Euro in offene Immobilienfonds investiert. Das ist ein neuer Rekord, berichtet die Schoellerbank unter Berufung auf Daten der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften. Das Volumen der offenen Immobilienfonds lag Ende 2016 bei 6,7 Milliarden Euro. "Sie vereinen einige Vorteile von Immobilien- und Wertpapierinvestments und lassen diese Fondskategorie für viele Anleger als Ersatz für Sparbuch & Co. erscheinen", meinen die Schoellerbank-Analysten. Für die Fonds sei die enorme Nachfrage – 2015 flossen ihnen 750 Millionen Euro zu – ein zweischneidiges Schwert. Denn die massiven Mittelzuflüsse und die haussierenden Immobilienmärkte machen die Auswahl geeigneter Investitionsobjekte immer schwieriger. Die Fonds investieren inzwischen auch in Projektentwicklungen, die noch keine laufenden Erträge einbringen. "Um sich aus dieser Zwickmühle zu befreien, haben einige offene Immobilienfonds bereits die Ausgabe von Anteilen eingeschränkt", heißt es im aktuellen Schoellerbank-Analysebrief.


Immobilien: Trivium zieht zum Endspurt an
Der Wiener Projektentwickler Trivium geht bei der Vermarktung des Investmentangebots "Vista Wilhelmine" in die finale Phase. "Von den ursprünglichen 2,7 Millionen Euro an Investorengeldern sind nur mehr 700.000 Euro zu zeichnen", lässt das Unternehmen wissen. Das Investitionsvorhaben umfasst die Anschaffung und den Um- und Ausbau eines Altbaus im 16. Wiener Bezirk. Das Gebäude wird zurzeit als Büroobjekt genutzt. Nach Auslaufen der befristeten Mietverträge soll es in Wohnungen und drei Penthäuser um- und ausgebaut werden. Im kommenden Frühjahr soll mit dem Verkauf der Wohnungen begonnen werden. Die geplante Beteiligungsdauer der Investoren beträgt vier Jahre. Trivium stellt über die gesamte Laufzeit eine Rendite von 41 Prozent in Aussicht.


Immobilien: Union Investment schlägt in Hartberg zu
Der offene "Immofonds 1" von Union Investment Austria hat die beiden Neubaueinheiten des Fachmarktzentrums "Hatric" im steirischen Hartberg gekauft. Das Objekt umfasst eine Mietfläche von rund 16.000 Quadratmetern und 590 Pkw-Stellplätze. Der Neubau erweitert das bestehende Fachmarktzentrum. Er wurde Ende September 2016 eröffnet und ist laut Union Investment zu 100 Prozent vermietet. Zu den Mietern zählen die Handelsketten C&A und Intersport und die Drogeriekette Müller. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.


Crowdinvesting: Kaufen, halten, verkaufen
Die Plattform Rendity setzt auf das große Wohnbauprojekt "Laendyard" in Wien, das JP Immobilien und CA Immo derzeit gemeinsam umsetzen, ein Crowdinvestment auf. Eine neu gegründete Zweckgesellschaft soll vier kleine, für Singles geeignete Wohnungen erwerben und vermieten. Dafür sind Gesamtinvestitionskosten von 650.000 Euro geplant, die zum Großteil durch ein Bankdarlehen abgedeckt werden sollen. Die Wohnungen sollen für fünf bis sieben Jahre vermietet und anschließend verkauft werden. Crowdinvestoren müssen mindestens 1.000 Euro investieren. Die Vertragslaufzeit beträgt grundsätzlich fünf Jahre; ein vorzeitiger Ausstieg nach 24 Monaten soll aber möglich sein. Die Verzinsung des Nachrangdarlehens beträgt drei Prozent pro Jahr. Anleger, die bis zum Verkaufszeitpunkt dabei bleiben, sollen an der Wertsteigerung der Wohnungen partizipieren. Rendity will 200.000 Euro an Crowdkapital platzieren.


Crowdinvesting: Neubaufinanzierung in Wien
Die Plattform Dagobertinvest sammelt für ein Bauvorhaben in Wien-Meidling (12. Bezirk) Crowdkapital ein. In einem Neubau entstehen 20 Wohneinheiten zwischen 29 und 51 Quadratmetern Größe, die im Wege von Vorsorgemodellen vertrieben werden und Ende Jänner 2017 zu 75 Prozent verkauft gewesen sein sollen. Bauträger und Vertragspartner der Anleger ist die Bauwerk WB 60 Projektbau Ges.m.b.H. Bauwerk will Nachrangdarlehen bis zu 249.900 Euro aufnehmen. Die Laufzeit beträgt nur 15 Monate bei einer Verzinsung von 7,35 Prozent p.a. (inklusive "Early-Bird-Bonus").


Fondsmanager MPC meldet Gewinnsprung
Die börsennotierte MPC Capital AG hat ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2016 veröffentlicht. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 53,8 Millionen Euro. Der Konzerngewinn nahm im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Drittel zu und betrug 10,4 Millionen Euro. MPC verwaltete Ende 2016 nach eigenen Angaben ein Vermögen im Wert von 5,1 Milliarden Euro. Im Berichtsjahr seien Assets im Umfang von einer Milliarde Euro angebunden, die Bestände im Schiffsbereich aber deutlich gesunken. Im Herbst verkaufte MPC wie berichtet ein großes Portfolio aus hauseigenen Schiffsfonds.


Luftfahrt: Starke Landung
Das Passagieraufkommen in der zivilen Luftfahrt ist im Jahr 2016 kräftig gestiegen. Nach Angaben des Branchenverbands IATA nahm die Nachfrage gegenüber 2015 um 6,3 Prozent zu. Diese Wachstumsrate liegt deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 5,5 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge betrug 80,5 Prozent. Im Dezember legte das Passagieraufkommen sogar um 8,8 Prozent zu. Am größten war die Nachfrage im Nahen Osten, in Asien (inklusive pazifischer Raum) und in Europa. 2016 sah es zwischenzeitlich nach einem deutlich schwächeren Gesamtmarktwachstum aus. (ae)