Ökoworld hat es sich anders überlegt: Die Fondsboutique wird Klimaklebern nun doch keine Strafgebühren ersetzen. Dies teilt das Unternehmen mit Sitz in Hilden mit. Geldstrafen werden in manchen Bundesländern fällig, wenn sich Aktivisten der "Letzten Generation" bei ihren Protestaktionen selbst am Boden festkleben. 

Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Ökoworld, hatte am vergangenen Dienstag (2.5.) in einer Pressemitteilung erklärt, seine Gesellschaft beabsichtige, die gezahlten Gebühren zu 100 Prozent zu übernehmen. "Damit möchten wir ein Signal senden, wie wichtig es ist, für den Klimaschutz aufzustehen, auch wenn man sich dafür hinsetzen und festkleben muss", ließ sich Platow in der Mitteilung zitieren. 

Massive öffentliche Anfeindungen
Inzwischen hat der Ökoworld-Chef seine Zusage zurückgezogen. Am späten Donnerstagnachmittag (4.5.) begründete er die Kehrtwende in einer weiteren Pressemitteilung mit massiven öffentlichen Anfeindungen. "Mit Kritik hatte ich gerechnet, allerdings nicht in diesem emotionalen Ausmaß", schreibt Platow. Zudem gehe es bei den Reaktionen weniger um die Inhalte des Klimaschutzes, sondern nahezu ausschließlich um das Thema der Strafen und Gebühren sowie um mögliche Anstiftung zu Straftaten. 

Im Rückblick erklärt Platow seine Aussagen vom Dienstag als "in dieser Form nicht angemessen". "Es war oder ist in keiner Weise meine Intention, zu Straftaten anzustiften, einen Freibrief für Straftaten auszustellen oder das Gesetz zu relativieren", teilt er mit. Sein Ziel sei es gewesen, Proteste für den Klimaschutz und die aus seiner Perspektive mutigen Klimaaktivisten zu unterstützen.

Andere Form der Unterstützung
Daran hält Platow auch fest, er will nun allerdings einen anderen Weg beschreiten. Er werde einen Betrag von 20.000 Euro an den Umwelt-Treuhandfonds überweisen. Dieses Geld soll ausschließlich aus privaten Quellen kommen. Weder das Sondervermögen der Ökoworld-Fonds noch Firmengelder würden dafür eingesetzt, so Platow. (am)