Die in Zürich ansässige Falcon Private Bank wird aufgelöst. Das Institut hat es in den vergangenen Jahren nicht aus der Verlustzone geschafft, trotz innovativer Ideen wie direkter Zugang zu Bitcoin-Investments. Zunächst sollen daher nun die existierenden Kundenportfolios verkauft und übertragen werden. Am Ende dieser Phase, die rund zwei Jahre währen soll, steht die Rückgabe der Banklizenz. Danach soll die Bank in Liquidation gehen, wie die "Neue Zurcher Zeitung" (NZZ) schreibt.

Das Aus hat eine komplexe Vorgeschichte. Die Bank kämpfte der NZZ zufolge vor vier Jahren unter anderem mit der Schweizer Finanzaufsicht Finma: So haben offenbar damals die beiden Personen, die als Vertreter von Falcon-Eigentümer Aabar Investments PJS aus Abu Dhabi im Verwaltungsrat saßen, ihre Mandate für großvolumige private Geschäfte missbraucht. Die Behörde sah nur knapp von einem Lizenzentzug ab. Zudem war die Privatbank 2016 in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt und musste daher 2019 wegen unrechtmäßig erzielter Gewinne rund 2,5 Millionen Schweizer Franken an die Finma abtreten.

Direktinvestments in Bitcoins
Das schlug sich auf die Reputation negativ nieder. Der aktuelle Bankchef Martin Keller machte sich seit 2017 dann an die strategische Neuausrichtung. Er fokussierte laut der NZZ einige wenige Kernmärkte, reduzierte die Komplexität des Geschäftsmodells, schmälerte die Kostenbasis und rüstete die Vermögensverwaltung technologisch auf.

Dazu gehörte, dass die Bank ihren Kunden Zugang zu Blockchain-Asset-Management-Lösungen sowie zur Kryptowährung Bitcoin verschaffte: Anleger konnten diese direkt kaufen, halten und verkaufen (FONDS professionell ONLINE berichtete). Dennoch sei es nicht gelungen, Falcon in die Gewinnzone zurückzuführen. (jb)