Blackrock und Union Investment haben sich entschieden: Beide werden nach Inkrafttreten der EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II die Kosten für Research-Publikationen von Dritten selbst tragen und nicht ihre Anleger zur Kasse bitten. Das teilte ein Sprecher des größten Asset Manager der Welt auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE mit. Zugleich werde der Branchenprimus  seine internen Research-Kapazitäten ausbauen.

Union Investment verkündete die Neuigkeit in Sachen Kostenregelung per Pressemitteilung – und die hat es in sich: Denn laut Inhalt hat das Fondshaus der deutschen Genossenschaften seine Meinung geändert. Ende Juni noch hatte Alexander Schindler, Vorstand institutionelle Kunden bei Union Investment, der "Financial Times" gesagt, dass sein Haus die Kosten an die Kunden weiterleiten wolle. Nun aber schwenkt auch Union Investment auf den in der Branchen zunehmend mehrheitsfähigen Modus um und nimmt die Researchaufwendungen auf die eigene Kappe.

Immer mehr Asset Manager tragen Kosten selbst
In den vergangenen Tagen haben Mitbewerber wie die Deutsche Asset Management, Franklin Templeton, Axa Investment Managers, M&G, Jupiter, Vanguard und Allianz Global Investors ebenfalls bekannt gegeben, dass sie alle Kosten übernehmen werden, die ab kommendem Jahr für externes Research anfallen werden.

Hintergrund dieser Entscheidungen ist die EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Demnach müssen ab 2018 die Kosten für Analysen von Drittanbietern genau ausgewiesen werden. Bislang finanziert sich das Research fast ausschließlich über Gegengeschäfte. Investmentbanken und Broker gewähren Zugang zu ihren Analysen. Im Gegenzug erteilen ihnen die Asset Manager lukrative Handelsaufträge. Die neuen Regeln sollen Transparenz über die eigentlichen Kosten herstellen. (jb)