Die Raiffeisen Bank International (RBI) gab bekannt, dass es ihr nicht gelungen sei, die Zustimmung der US- und EU-Regulierungsbehörden für ihren Plan zu erhalten, etwa 1,5 Milliarden Euro an Gewinnen aus ihrer russischen Einheit zurückzuführen. Der Plan sah vor, Aktien des österreichischen Bauunternehmens Strabag zu erwerben, die zuvor vom sanktionierten Geschäftsmann Oleg Deripaska gehalten wurden. 

"Aus Gründen der Vorsicht hat sich die Bank entschlossen, sich von dem Deal zurückzuziehen", so Raiffeisen am Mittwoch (8.5.) in einer Erklärung. Bei einem Verstoß gegen das Sanktionsregime hätten der RBI Strafzahlungen gedroht.

Der Schritt ist ein weiterer Rückschlag für die Bemühungen der Bank, Wert aus ihrer russischen Tochtergesellschaft zu ziehen, die bereits durch Beschränkungen bei der Auszahlung von Dividenden aus dem Land kompliziert waren. Mit dem zunehmenden Druck der Regulierungsbehörden wirft die Entscheidung auch die Frage auf, ob Raiffeisen letztendlich gezwungen sein wird, sich von der Einheit zurückzuziehen, wenn es keinen angemessenen Käufer finden kann.

Die Unentschlossenheit der Bank wirkt sich auf den Aktienkurs aus, der gegenüber Anfang 2022 –  kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine – 34 Prozent eingebüßt hat. Im Vergleich dazu verzeichnete der Stoxx-600-Index der europäischen Banken einen Anstieg um 39 Prozent. (mb)