Der Umweltschwerpunkt, den die oberösterreichische Raiffeisenbank Gunskirchen vor rund zehn Jahren setzte, erwies sich im Vorjahr erneut als Wachstumsmotor. Das geht aus einer Aussendung anlässlich der Bekanntgabe der Jahreszahlen hervor. Demnach wuchs das Geschäftsvolumen (Einlagen plus Ausleihungen) im sogenannte "Umweltcenter" (UC) um 41 Prozent und erwies sich damit als der wichtigste Wachstumstreiber im Jahr 2021.

Insgesamt wuchs das Geschäftsvolumen der eigenständigen Genossenschaftsbank um 10,8 Prozent auf 1,114 Milliarden Euro. Das Umweltcenter ist da mit 142 Millionen Euro vergleichsweise klein – aber momentan sehr wachstumsstark. 40 Prozent ihrer Zuwächse erhielt die Raika aus diesem Bereich, wie es heißt. Auch für das Jahr 2020 waren hohe Beiträge aus dem UC vermeldet worden.

Nachhaltiges Private Banking kommt
Für das Jahr 2022 gibt es weitere Ausbaupläne. Das im Gespräch mit der Redaktion angekündigte Private Banking soll heuer eingeführt werden. Hier soll die UC-Idee eine tragende Rolle spielen. Das Private Banking biete vermögenden Privatkunden, die Wert auf ökologische, ethische und soziale Aspekte legen, ein nachhaltiges Anlagespektrum, heißt es.

Kredite und Einlagen im Rahmen des Umweltcenters unterliegen einer "Umweltgarantie", die vorsieht, dass das Geld nach vorgegebenen nachhaltigen Standards investiert werden muss. Das Kreditvolumen im UC von 61,75 Millionen Euro ist laut den Angaben momentan in 172 Projekte aus den Bereichen Photovoltaik, ökologisches Bauen, Biomasse, Recycling, Windkraft, innovative Ideen, biologische Landwirtschaft, E-Mobilität und Soziales investiert. Nach Berechnungen der Bank sollen durch die Projekte der CO2-Ausstoß um 21.333 Tonnen CO2 pro Jahr eingedämmt werden. Das entspreche dem Jahresverbrauch an CO2 von 2.577 Bürgern, wie die Leiterin des Umweltcenters, Kristina Haselgrübler mitteilt.

Kreditnachfrage hoch
Im Detail wuchs die Raika Gunskirchen 2021 bei Einlagen um neun Prozent auf rund 619 Millionen Euro. Stärker legten die Ausleihungen zu, nämlich um 13 Prozent auf in etwa 503 Millionen Euro. "Der Konjunkturaufschwung hat die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen geweckt und wir haben die Überschussliquidität in eine Steigerung bei den Ausleihungen umgewandelt", so Vorstandsvorsitzender Hubert Pupeter. Im laufenden Jahr erwartet er jedoch aufgrund der wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten einen Rückgang der Kreditnachfrage. 2021 dürfte demnach das Geschäftsvolumen nur noch um rund fünf Prozent zulegen. (eml)