Informierten Kreisen zufolge hat die Raiffeisen Bank einige Geldinstitute mandatiert, um das Interesse von Investoren an einer möglichen Emission im Volumen von 650 Millionen Euro zu sondieren. Sollte Nachfrage bestehen, würde ein ausstehendes Papier gleichen Umfangs zurückgekauft werden. 

Eine Call-Option für diesen Bond hatte die Bank Ende 2022 verstreichen lassen, als die Zentralbanken begonnen hatten, zur Inflationseindämmung aggressiv die Leitzinsen anzuheben. Raiffeisen ist vor allem in Osteuropa tätig und hat auch eine Tochter in Russland, deren weiteres Schicksal ungewiss ist.

Die Kurse der ausstehenden Raiffeisen-AT1-Anleihen legten am Dienstag (19.3.) am Sekundärmarkt zu, was auf eine höhere Wahrscheinlichkeit der Kündigung der Papiere hindeutet. Eine 500-Millionen-Euro-Anleihe, die im nächsten Jahr gekündigt werden kann, stieg laut Bloomberg-Daten um 2,3 Cent auf 86,7 Cent je Euro Nennwert. Ein weiterer Bond mit erstem Kündigungstermin im Jahr 2026 stieg um 0,9 Cent auf 95,4 Cent.

Der geplante Rückkauf der 2017 begebenen AT1-Anleihe soll es Investoren ermöglichen, ihre derzeitigen Bestände zu verkaufen und damit Anspruch auf eine vorrangige Zuteilung in den neuen Papieren zu haben, wie die Bank mitteilte.

Am Markt für AT1-Papiere scheint der Schock überwunden, den die Komplettabschreibung von Credit-Suisse-Nachranganleihen im Zuge der staatlich eingefädelten Rettungsaktion für die Bank bewirkt hatte. Banken nutzen die im Zuge der globalen Finanzkrise eingeführten AT1-Anleihen als Kapitalpuffer. (mb/Bloomberg)