Drei Gesellschaften sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters als ernst zu nehmende Käufer für Pioneer Investments im Rennen: Der französische Asset Manager Amundi, der Versicherungsriese Generali und ein Konsortium von Unternehmen unter Führung der italienischen Post. Diese drei haben sich offenbar gegen namhafte Mitbewerber wie Axa, Natxis, die australische Investmentbank Macquarie, Allianz und Aberdeen durchgesetzt.

Italiens größte Bank Unicredit ringt mit einer geschrumpften Kapitaldecke. Dem Vernehmen nach fehlen acht Milliarden Euro. Um diese Lücke zu füllen, versucht das Geldhaus schon seit einiger Zeit, seine Fondstochter zu verkaufen. Die Bank möchte dabei drei Milliarden Euro einnehmen. Im Juli war der mit der spanischen Banco Santander vereinbarte Zusammenschluss der Asset-Management-Sparten beider Häuser abgesagt worden. Bereits Ende Mai hatte es Gerüchte gegeben, dass der Schulterschluss scheitert.

Rom wünscht italienische Lösung
Der Verkauf ist offenbar so dringend, dass Unicredit seine Fondstochter bis November losgeschlagen haben möchte. Daher gehen mit den Vorgängen vertraute Personen davon aus, dass das Verfahren in den kommenden Wochen Fahrt aufnehmen wird.

Der erst seit Juli amtierende Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier muss sich demnach zwischen einer französischen und zwei italienischen Varianten entscheiden. Letztere wären im Interesse der Regierung in Rom, so Reuters. Eine Übernahme durch die italienische Post sowie der staatlich kontrollierten Bank Cassa Depositi e Prestiti und dem italienischen Finanzdienstleister Anima dürfte den Vorstellungen der Politik am ehesten entsprechen. Allerdings fehlt den dreien die Erfahrung an den internationalen Märkten sowie die Kenntnis der verschiedenen nationalen Regulierungen. Pioneer Investment vertreibt seine Fonds in zahlreichen Ländern. (jb)