In Betrug mit der vermeintlichen Kryptowährung Onecoin – einem der größte Finanzskandale weltweit – kommen nun in Deutschland drei Beschuldigte vor Gericht. Es wird geschätzt, dass weltweit Anleger mehr als vier Milliarden Dollar verloren haben. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat beim Landgericht Münster drei Personen angeklagt, berichtet die "Wirtwchaftswoche".

Wie ein Gerichtssprecher dem Medium sagte, werfen die Ermittler zwei Personen vor, Zahlungsdienste ohne Erlaubnis betrieben und mehr als 300 Millionen Euro von Anlegern auf die Caymaninseln transferiert zu haben. Ein dritter Beschuldigter soll sich der vorsätzlichen Geldwäsche strafbar gemacht und ebenfalls mitgeholfen haben, Geld ins Ausland zu transferieren. Er habe billigend in Kauf genommen, dass das Kryptogeld im Zentrum eines gewerbsmäßigen Betrugs gestanden habe, schreibt die Zeitung.

Mehrere Verfahren eingestellt
Das Gericht müsse die Anklage noch zulassen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hatte in dem mehrjährigen Verfahren zwischenzeitlich gegen neun Verdächtige ermittelt und auch Betrugsvorwürfe geprüft. Vier Verfahren hat sie mittlerweile eingestellt, zwei weitere verfolgt sie dagegen weiter, schreibt die Zeitung.

Die Materie ist relativ undurchsichtig. Den Anlegern wurde suggeriert, eine Kryptowährung auf Basis der als sicher geltenden Blockchaintechnologie zu kaufen. Eine Blockchain dürfte nie existiert haben. Es handelte sich um ein Schneeballsystem. Ruja Ignatova, eine Deutsche mit bulgarischen Wurzeln, ist seit 2017 flüchtig. Ihr Bruder wurde in den USA festgenommen und hat den dortigen Ermittlungsbehörden den Betrug gestanden. (eml)