Die Angst vor Stromausfällen wächst: Aufsichtsbehörden wie die Europäische Zentralbank sind in höchster Alarmbereitschaft und fordern Notfallpläne von den Kreditinstituten. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Experten befürchten demnach, dass kaum eine Bank auf längere Stromausfälle von mehr als ein paar Tagen vorbereitet ist.

"Dies stellt eine ernsthafte Lücke in der Resilienzplanung dar", wird Avi Schnurr, Vorstand der Denkfabrik Electric Infrastructure Security Council, in der Zeitung zitiert. Der Druck ist hoch: Sind Banken nicht handlungsfähig, zieht das die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft. Geldautomaten würden nicht mehr funktionieren, Transaktionen könnten nicht mehr abgewickelt und protokolliert werden.

Bankhäuser ergreifen verschiedene Maßnahmen
Derweil testen zahlreiche Institute, wie sie mit weniger Strom zurechtkommen können. Die US-Bank JP Morgan hat bereits Stromausfälle simuliert, schreibt die "FAZ". Dieselgeneratoren könnten wichtige Bürostandorte mehrere Tage lang am Laufen halten. Auch die italienische Bank Unicredit und der Börsenverbund Euronext haben ihre Systeme Stresstests unterzogen.

Die Deutsche Bank schraubt am Energieverbrauch und will jährlich 4,9 Millionen Kilowattstunden Strom einsparen. Das Geldhaus hat beispielsweise Klimaanlagen gedrosselt und nächtliche Beleuchtung abgeschaltet. (fp)