Nachdem Österreichs Banken bereits 2022 einen Gewinn von deutlich mehr als zehn Milliarden Euro melden konnten, geht es 2023 mit einem neuen Rekord weiter. Das Ergebnis der Kreditinstitutsgruppen und Einzelbanken lag aggregiert bei 14,1 Milliarden Euro, um 38,4 Prozent mehr als 2022, wie die Österreichische Nationalbank (OeNB) mitteilt.

Hauptverantwortlich war der Anstieg beim Zinsergebnis um 6,1 Milliarden Euro. Außerdem mussten die Banken gut zwei Milliarden Euro weniger abschreiben als 2022, wo wegen des Krieges in der Ukraine hohe Wertminderungen von Beteiligungen angefallen waren. Auf dem guten Ergebnis können sich die Banken nicht ausruhen: Die Verwaltungs- und sonstigen Aufwendungen sind gestiegen; an den Kosten-Einnahmen-Verhältnissen muss gearbeitet werden. Insbesondere wenn man auf die Gewinnprognosen der OeNB blickt.

Eingetrübter Ausblick
Für das Jahr 2024 erwartet die OeNB ein schwächeres Kreditwachstum, steigende Refinanzierungskosten, etwa durch höhere Einlagenzinsen, sowie eine sich verschlechternde Kreditqualität und damit eine sinkende Profitabilität der Institute. Zusätzlich erhöhe die Inflation den Kostendruck auf die Banken, heißt es in einer Aussendung.

Einmal mehr wird daher der Appell der Vorjahre an eine gemäßigte Dividendenpolitik erneuert. OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber empfiehlt den Banken, "die gute Ertragslage 2023 zu nützen, um die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken, und bei der Ausschüttung von Gewinnen daher umsichtig, vorausblickend und zurückhaltend zu bleiben". (eml)